Opel rät zu dringender Sicherheitsüberprüfung bei 8000 Autos
Rüsselsheim (dpa) - Der Autobauer Opel hat für 8000 Fahrzeuge der Modellreihen Adam und Corsa eine dringende Sicherheitsüberprüfung empfohlen und den Besitzern dazu geraten, das Auto bis dahin nicht zu fahren.
Betroffen seien Fahrzeuge der aktuellen Generation, die seit Mai 2014 ausgeliefert worden seien, teilte Opel am Freitagabend in Rüsselsheim mit. Hintergrund sei, dass die betroffenen Fahrzeuge mit einem Teil des Lenkungssystems hergestellt worden seien, „das nicht den Spezifikationen entsprach“. Weitere Details nannte ein Opel-Sprecher auf Anfrage nicht. „Um jedes Risiko zu vermeiden, sollten diese Autos erst nach einer Überprüfung wieder gefahren werden“, teilte das Unternehmen weiter mit.
Dem Unternehmen liegen nach eigenen Angaben keine Informationen über Unfälle oder Verletzungen vor, die damit in Verbindung stünden. Bei Routine-Kontrollen in den Produktionsstätten sei Opel auf das Problem aufmerksam geworden.
Betroffene Kunden würden automatisch von Opel kontaktiert. Besitzer solcher Fahrzeuge könnten sich zudem ab Samstag auf der Opel-Website informieren, ob ihr Wagen betroffen ist. In einem solchen Fall werde der Händler für eine Überprüfung zu dem Kunden kommen oder aber das betroffene Auto abholen, sagte der Opel-Sprecher weiter.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors kämpft bereits seit Monaten mit einer der größten Rückrufaktionen in der Automobilgeschichte. Am Freitag beorderte nun Ford in Nordamerika massenweise Autos in die Werkstätten. Der Rückruf betreffe in Nordamerika 850 000 Wagen der Marken C-Max, Fusion, Escape und Lincoln MKZ aus den Modelljahren 2013 und 2014, teilte das Unternehmen mit. Wegen möglicher Defekte an den Steuerungseinheiten bestehe die Gefahr von Kurzschlüssen. Deshalb könnten unter anderem die Airbags und Sicherheitsgurte bei einem Crash versagen.
Ford wisse aber bislang nichts von Unfällen oder Verletzungen. Ende Mai hatte das Unternehmen bereits über eine Million Autos wegen möglicher Probleme mit der Lenkung zurückgerufen.
Erst am Donnerstag hatte auch der drittgrößte US-Autobauer Chrysler wegen Problemen mit defekten Zündschlössern knapp 350 000 Wagen in die Werkstätten beordert. Betroffen sind demnach Jeep-Geländewagen und Dodge-Limousinen des Modelljahres 2008. Durch den Defekt kann der Zündschlüssel im schlimmsten Fall während der Fahrt in die „Aus“-Position springen, so dass der Motor ausgeht und die Bremsen versagen. Chrysler geht davon aus, dass dies bislang zu einem Unfall führte, aber ohne Verletzte.