Opelaner sollen Perspektive bis 2022 erhalten
SPD hofft auf industrielle Fertigung in Bochum. Die Belegschaft möchte das Aus 2014 abwenden.
Düsseldorf. Immer mehr Opel-Mitarbeiter in Bochum wollen angesichts des nahenden Endes der Autoproduktion am Standort ihr Nein zum Sanierungstarifvertrag für den Autobauer korrigieren.
Im März hatten sie den Plan abgelehnt, der eine Verlängerung der Autoproduktion um zwei Jahre bis Ende 2016 vorsah. Inzwischen wünschen sich nach Gewerkschaftsangaben viele Mitarbeiter eine erneute Abstimmung „Wir werden von zahlreichen Mitgliedern bei Opel angesprochen, die zwischenzeitig das Verhandlungsergebnis neu bewerten“, sagte der nordrhein-westfälische IG-Metall-Chef Knut Giesler.
Der Autobauer Opel lehnt eine mögliche Wiederholung der Bochumer Abstimmung über den Tarifvertrag ab. „Mit jeder neuen Diskussion und jeglicher Verzögerung verschwenden wir nur wertvolle Zeit“, sagte der Bochumer Werksleiter Manfred Gellrich.
Das Aus für das Opel-Werk in Bochum stand am Donnerstag im Mittelpunkt einer Debatte im Landtag: CDU und FDP attackierten Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). „Sie haben in den vergangenen Monaten nichts gemacht. Werden Sie endlich aktiv“, sagte CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann. Bisher gebe es keinerlei Perspektive, wie es nach 2014 in Bochum weitergehe.
„Das ist ein ganz dünnes Oppositionssüppchen, das sie hier kochen“, antwortete die Ministerpräsidentin. Die Landesregierung habe ständig das Gespräch gesucht und versucht zu vermitteln.
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) ging ins Detail: „Unser Ziel ist es, dem Standort für das Jahr 2022 eine Perspektive aufzuzeigen — mit industrieller Fertigung.“ Allerdings gebe es bislang keine Zusage für ein Logistikzentrum oder eine Komponentenfertigung, die angedacht sind, um möglichst viele der rund 3700 festen Arbeitsplätze zu erhalten.