Pariser Flugschau: Der Traum vom grünen Flieger

Größer, schneller, leiser dürfen sie sein. Bei der Pariser Flugschau geht es deshalb auch um Öko-Fragen.

Le Bourget. Auf der Pariser Luftfahrtmesse dreht sich im Kern alles um den Durst der Flieger. Und darum, wie man ihn zügeln kann. Da wundert es wenig, dass der Flugzeugfinanzierer ILFC für seine Kunden weitere 50 Exemplare des modernisierten Airbus A320neo bestellt. Und dass sich General Electric zur Langversion von Boeings „Dreamliner“ bekennt, dessen Bau noch gar nicht feststeht.

Fluggesellschaften müssen nach Berechnungen des Triebwerksbauers Safran 40 bis 50 Prozent ihrer Ausgaben in den Kerosineinkauf stecken. Einsparungen bei Kerosin, weniger Fluglärm und reduzierte Abgaswerte sind prägende Kaufargumente.

Seit Airbus die „neo“ vor zweieinhalb Jahren als spritsparende Neuauflage des Mittelstreckenfliegers A320 vorgestellt hat, sind Aufträge für mehr als 2200 Exemplare eingegangen. Boeing kommt für seine später präsentierte 737-MAX auf gut 1300 Bestellungen.

Auch bei Boeings neu entwickeltem „Dreamliner“ und dem neuen Airbus A350 steht die Sparsamkeit im Fokus. Boeing will nun mit der 777-X eine genügsamere Neuauflage seines Verkaufsschlagers „Triple Seven“ dagegensetzen.

Den Löwenanteil machen bei den neuen Fliegern meist die neuen Triebwerke aus. Hersteller wie Rolls-Royce, Pratt & Whitney, die deutsche MTU oder General Electric und CFM arbeiten ständig an Einsparungen. So soll die A320neo gleich 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als ihre Vorgängerin, Boeing verspricht für die 777-X ein Fünftel weniger Durst. Und der Airbus A350 soll sogar ein Viertel weniger verbrauchen als herkömmliche Langstreckenflieger.

Dabei wird deutlich, dass es nicht immer gleich um ein völlig neues Flugzeug gehen muss. Um aus dem A320 die sparsamere „neo“ zu machen, will Airbus vergleichsweise geringe Summen ausgeben. „Minimaler Aufwand bei maximalem Nutzen“, nennen das die Airbus-Leute.

Der hohe Ölpreis treibt die Airlines dazu, in modernere Flugzeuge zu investieren. Am Ende hat auch der Passagier etwas davon: Flugzeuge mit modernen Triebwerken und weniger Treibstoffverbrauch sind meist leiser als die alten Spritfresser. Die beiden auffallend leisen Triebwerke unter den Flügeln der A350 kommentierte Airbus-Verkaufschef John Leahy direkt nach dem Start zum Jungfernflug in der vergangenen Woche: „Haben Sie bemerkt, was Sie nicht gehört haben?“