Piloten sollen über Streik bei Lufthansa abstimmen
Frankfurt/Main (dpa) - Bei der Lufthansa drohen im späteren Frühjahr Streiks der rund 5000 Piloten. Deren Gewerkschaft, die Vereinigung Cockpit, hat nach eigenen Angaben eine Urabstimmung über einen möglichen Arbeitskampf eingeleitet.
In dem noch nicht begonnenen, über mehrere Wochen laufenden Verfahren sollen die Flugzeugführer und Co-Piloten der größten deutschen Fluggesellschaft über einen möglichen Streik entscheiden, erklärte Tarifexpertin Ilona Ritter.
Der Prozess laufe keineswegs automatisch auf einen Arbeitskampf hinaus, erläuterte Ritter. Es seien laufend neue Verhandlungen möglich. Für die Urabstimmung will die Gewerkschaft eine Laufzeit von mindestens vier Wochen einplanen, um eine möglichst hohe Beteiligung zu erreichen.
In dem Konflikt geht es zum einen um den Tarifvertrag über die Gehälter, der trotz mehrerer Verhandlungsrunden seit fast zwei Jahren nicht verlängert worden ist. Zum anderen hat Lufthansa zum Jahresende 2013 den Tarifvertrag über die Alters- und Übergangsversorgung der Piloten gekündigt, um eine für das Unternehmen kostengünstigere Regelung zu erreichen.
Das Regelwerk ermöglichte den Lufthanseaten bislang, bereits ab dem Alter von 55 Jahren mit bis zu 60 Prozent der Bruttobezüge auszuscheiden. Auch das Risiko der Fluguntauglichkeit ist in dem Abkommen abgesichert.
Die Lufthansa zeigte sich am Montag gesprächsbereit. „Wir sehen gute Chancen für Einigungen zu den offenen Fragen - auch bei der Alters- und Übergangsversorgung. Wie immer bei Verhandlungen müssen sich beide Seiten aufeinander zubewegen“, sagte eine Sprecherin.