Porsche will profitabelster Autobauer der Welt sein

Stuttgart (dpa) - Der Sportwagenbauer Porsche hat seinen Anspruch betont, der profitabelste Autohersteller der Welt zu sein.

Allerdings wird das Unternehmen auch mit neuen, milliardenschweren Schadenersatzforderungen von Investoren konfrontiert, die dem Sportwagenbauer illegale Manipulationen am Aktienmarkt vorwerfen. Und auch zwischen Porsche und VW gibt es Reibereien: Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück wirft VW-Produktionsvorstand Michael Macht Einmischung in Porsche-Angelegenheiten vor.

Bei der Profitabilität werde Porsche seinen Vorsprung vor der Konkurrenz noch weiter ausbauen, sagte Porsche-Chef Matthias Müller der Fachzeitschrift „Automotive News Europe“. Dieses Ziel sei trotz der kostenintensiven Ausbaupläne realistisch. Entscheidend für die Zukunft werde die nächste Generation des Sportwagens 911 sein, der zum Jahresende in den Handel kommen soll. Im Geschäftsjahr 2009/2010 (31. Juli) hatte Porsche eine Umsatzrendite von 16 Prozent bezogen auf das Ergebnis vor Steuern erwirtschaftet.

Große Hoffnungen setzt der Porsche-Chef auf China. „China wird kurzfristig voraussichtlich unser weltweit größter Markt werden und damit die USA ablösen“, sagte er. Bislang ist China hinter den USA und Deutschland der drittgrößte Einzelmarkt für den Sportwagenbauer.

Zur Belastung könnten allerdings die Forderungen von 14 großen Fondsgesellschaften werden, die Porsche mit einer Klage wegen angeblicher Manipulationen des Aktienmarkts drohen. Zu den bislang geforderten 2,4 Milliarden Euro würden wohl weitere Forderungen seiner Mandanten „von mehr als einer Milliarde Euro“ hinzukommen, sagte Anwalt Franz Braun von der Münchner Kanzlei CLLB der „Wirtschaftswoche“. Porsche hatte die Ansprüche mehrmals als unbegründet zurückgewiesen.

Die Fondsgesellschaften werfen Porsche und seinem früheren Chef Wendelin Wiedeking sowie dem damaligen Finanzvorstand Holger Härter Marktmanipulation vor. Die Manager sollen ihre wahren Absichten bei der geplanten VW-Übernahme verheimlicht und die Anleger dadurch getäuscht haben.

Für Streit innerhalb des Volkswagen-Konzerns sorgte ein Interview von VW-Produktionsvorstand Macht: Der VW-Manager hatte sich dafür ausgesprochen, den kleinen Porsche-Geländewagen Cajun in Leipzig zu bauen. Das sei eine „absolut ungehörige Einmischung in Porsche-eigene Belange“, schimpfte Porsche-Betriebsratschef Hück im Interview mit der „Automobilwoche“. „Der Chef von Porsche heißt Matthias Müller und nicht Michael Macht“, sagte Hück. Macht habe sich zudem in den Verhandlungen über den Cajun-Standort noch kein einziges Mal persönlich sehen lassen.