Preise für Zigaretten ziehen 2012 wieder an
Berlin (dpa) - Raucher müssen im kommenden Jahr wohl erneut deutlich mehr Geld für Zigaretten berappen. Die Zigarettenindustrie geht nach Medienberichten weiter davon aus, dass auf die Tabaksteuererhöhung zum 1. Januar noch einige Cents draufgeschlagen werden.
Hersteller und Handel planen laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung, den Preis pro Schachtel um zehn Cent zu erhöhen.
Auftakt zu einer fünfstufigen Steuererhöhung war dieses Jahr im Mai, es folgen nun weitere bis 2015, jeweils zum 1. Januar. Dabei wird die Steuer um 4 bis 8 Cent pro Zigarettenpackung und Jahr angehoben. Im Frühjahr hatten die Hersteller bereits die Preise erhöht, im Schnitt um 20 Cent je Packung.
Philip Morris („Marlboro“) und Reemtsma/Imperial Tobacco („West“) wollen dem Bericht zufolge den Schachtelpreis (19 Stück) 2012 bei Premium-Marken auf dann fünf Euro erhöhen. British American Tobacco („Lucky Strike“) plant vorerst keinen Aufschlag. Die drei Unternehmen beherrschen in Deutschland knapp 80 Prozent des Marktes.
Die Hersteller hatten dementsprechende Überlegungen bereits im Oktober öffentlich gemacht. Gerade in Deutschland würden niedrigere Verkaufszahlen durch höhere Preise ausgeglichen, hatte ein Vertreter von Philip Morris eingeräumt. Der Absatz ist seit Jahren rückläufig, seit 2002 sank er nach Angaben der Deutschen Zigarettenverbands (DZV) um mehr als 40 Prozent. Die Tabakbranche betonte wiederum zuletzt, sie rechne für 2011 wieder mit einem Umsatzplus.
Fast drei Viertel des Packungspreises entfallen laut DZV auf Tabak- und Mehrwertsteuer. Als preiswertere Alternative gilt das Selberdrehen. Allerdings steigt die Tabaksteuer für eine 40-Gramm-Feinschnittpackung in den kommenden Jahren sogar jeweils um 12 bis 14 Cent.