Preiskampf im Mobilfunk setzt Vodafone zu
Die Erlöse sind deutlich gesunken. Der Konzern verlor im vergangenen Jahr rund 1,7 Millionen Kunden.
Düsseldorf/London. Der Branchenriese Vodafone fällt auf dem deutschen Mobilfunkmarkt in der Gunst der Kunden zurück. Aufgrund eines anhaltenden, erbitterten Preiswettbewerbs sind die Erlöse um zehn Prozent geschrumpft, teilte Vodafone Deutschland Donnerstag mit.
Im reinen Mobilfunkgeschäft lagen die Einbußen bei acht Prozent. Einschließlich des Festnetzgeschäfts und der Erlöse beim Kauf von Kabel Deutschland lag der Umsatz im Zeitraum September bis Ende Dezember 2013 bei 2,6 Milliarden Euro. Vodafones britischer Mutterkonzern hat in seinem Europageschäft mit einer Flaute zu kämpfen. Neben Deutschland sanken die Umsätze auch in Großbritannien.
Der Chef von Vodafone Deutschland, Jens Schulte-Bockum, zeigte sich dennoch zuversichtlich: „Die Talsohle ist durchschritten.“ Vodafone gewinne so viele Kunden wie seit zwei Jahren nicht mehr. So erhöhte sich im dritten Quartal die Zahl der Vertragskunden um 123 000 gegenüber den vorigen drei Monaten. Insgesamt lag die Zahl aller Vodafone-Kunden Ende 2013 mit 32,2 Millionen um 1,7 Millionen unter der entsprechenden Zahl des Vorjahres. Dabei seien aber viele inaktive Kunden ausgebucht worden. Marktführer T-Mobile hatte Ende September vergangenen Jahres knapp 38 Millionen Teilnehmer in seinem Netz. E-Plus meldete vor wenigen Tagen den Anstieg auf 25 Millionen.
Schulte-Bockum will den Negativtrend nun mit milliardenschweren Investitionen brechen. In den nächsten zwei Jahren sollen knapp vier Milliarden Euro in Netzausbau und Service in Deutschland fließen. Besser und schneller werden sollen die Netze nicht nur in den 100 größten deutschen Städten, sondern auch entlang aller Autobahnen und auf 25 000 Kilometer entlang des Schienennetzes. Auch eine breitere Tarifauswahl soll künftig angeboten werden.
Zuletzt gab Vodafone Deutschland mit Sitz in Düsseldorf bekannt, dass rund 600 Stellen abgebaut werden sollen. Man werde mit Mitarbeitern über Abfindungen reden, um Personalkosten zu sparen, sagte ein Sprecher des Telekommunikationsanbieters, der aktuell rund 10 500 Mitarbeiter hat. Red