Protest gegen geplanten Verkauf der Lufthansa-Rechenzentren
Kelsterbach/Frankfurt (dpa) - Bei der Lufthansa regt sich Widerstand gegen den geplanten Verkauf der Rechenzentren.
Am Hauptstandort Kelsterbach in der Nähe des Frankfurter Flughafens demonstrierten am Dienstagvormittag rund 250 Mitarbeiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.
Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi verlangten erneut Verhandlungen über ein von ihnen vorgelegtes Alternativkonzept.
Lufthansa will möglichst noch in diesem Jahr die Abteilung Infrastruktur der Tochter Lufthansa Systems aus Kostengründen an einen internationalen IT-Konzern verkaufen.
Drei Anbieter haben nach Aussage der Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne Angebote abgegeben, die nun ebenso wie mögliche Jobgarantien konkretisiert werden sollen. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, erklärte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag.
Die Arbeitnehmer sehen weltweit rund 1500 Jobs in Gefahr, davon rund 1000 in Deutschland. Den Kaufinteressenten gehe es nur um einen Zugang zum Großkunden Lufthansa, während man die Belegschaften möglichst schnell loswerden wolle, sagte ein Betriebsratssprecher.
Er verwies auf kräftigen Personalabbau bei den angeblichen Bietern HP, IBM und Atos. Verdi will in Tarifverhandlungen über das Thema einsteigen. Demnächst werde eine Tarifkommission gegründet, sagte Gewerkschaftssekretär Gerold Schaub. Es sei aber noch zu früh, über einen Arbeitskampf inklusive Streiks nachzudenken.