Puma mit Rekordumsatz: Gewinn wächst nicht mit
Herzogenaurach (dpa) - Der Sportartikelhersteller Puma ist im dritten Quartal zu einem weiteren Umsatzrekord gesprintet - beim Gewinn jedoch traten die Franken auf der Stelle. Hohe Beschaffungskosten und Investitionen in die Marke belasteten das Ergebnis.
Dennoch bestätigte der seit Sommer amtierende Puma-Chef Franz Koch am Dienstag in Herzogenaurach die Prognosen für 2011. Das Unternehmen werde im Gesamtjahr den Bestwert von drei Milliarden Euro erlösen und den Gewinn im mittleren einstelligen Bereich steigern, bekräftigte der 32-Jährige.
Dank eines kräftigen Wachstums in Asien und Lateinamerika erhöhte der MDax-Konzern seinen Umsatz zwischen Juli und September um 7,3 Prozent auf 841,6 Millionen Euro - laut Puma das erfolgreichste Quartal in der Firmengeschichte. Vor allem Kleidung und Accessoires legten zu. Einen überdurchschnittlichen Anstieg gab es auch in der Kategorie Running, wo ein leichter Laufschuh den Absatz ankurbelte. Auch die Fitnesskollektion für Frauen sowie Segelprodukte fanden vermehrt Abnehmer.
In den ersten neun Monaten stiegen die Erlöse dadurch um 9,9 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro. „Puma erzielte das fünfte Quartal in Folge eine sehr solide Umsatzentwicklung“, betonte der bis vor kurzem noch für die globale Strategie zuständige Franz Koch. „Ich freue mich zu sehen, dass unsere Strategie schon Früchte trägt.“ Das vom französischen Luxusgüterkonzern Pinault-Printemps-Redoute (PPR) kontrollierte Unternehmen will im Rahmen seines Fünfjahresplans stärker zwischen Sport- und Lifestyleprodukten unterscheiden. Auch soll das Geschäftsmodell überarbeitet werden, um schneller und effizienter auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können.
Obwohl der Gewinn im dritten Quartal mit 81,7 Millionen Euro unverändert blieb, legte der Ertrag in den ersten neun Monaten um 4,7 Prozent auf 197,1 Millionen Euro zu. Auch künftig werde ein hoher Kostendruck auf dem Unternehmen lasten, betonte Koch. Einzelne Produkte sollen deshalb wie angekündigt um bis zu zehn Prozent teurer werden. Auch über die Verlagerung der Produktion von China etwa nach Bangladesch, Vietnam oder Indien denken die Franken nach. Bei Puma arbeiten weltweit mehr als 10 000 Mitarbeiter.
An der Börse drehte die Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen ins Minus, kletterte dann aber wieder nach oben. Am Nachmittag war das Papier mit 231 Euro gut zwei Prozent weniger wert als am Vortag.