Handelskonflikt US-Handelsminister bleibt hart: „Die Zölle kommen“

Washington · Der erste Teil des neuen US-Zollpakets ist schon in Kraft, der zweite Teil soll in wenigen Tagen folgen. Die US-Regierung betont, einen Rückzieher oder eine schnelle Kehrtwende werde es nicht geben.

US-Handelsminister Howard Lutnick betont, dass bei den neuen US-Zöllen keine schnelle Kehrtwende zu erwarten sei. (Archivbild)

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Trotz Kritik hält die US-Regierung unnachgiebig an ihrem globalen Zollpaket fest. Auf die Nachfrage, ob die nächste Runde neuer Zölle noch verhandelbar sei und das Inkrafttreten verschoben werden könnte, sagte Handelsminister Howard Lutnick dem Fernsehsender CBS: „Es gibt keinen Aufschub.“ Er schob nach: „Die Zölle kommen.“ US-Präsident Donald Trump haben diese verkündet und das nicht als Scherz gemeint. Die Zölle würden auch nicht so schnell verschwinden. „Der Präsident muss den Welthandel neu regeln“, sagte Lutnick.

Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, berichtete in einem Interview mit dem Sender ABC, mehr als 50 Länder hätten bereits Kontakt zur US-Regierung aufgenommen, um Verhandlungen über die Handelsbeziehungen aufzunehmen.

Aber auch US-Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse. Die Turbulenzen an den Börsen nach der Verkündung des Zollpakets wiederum tat Bessent ab: „Es gibt solche kurzfristigen Marktreaktionen ab und an“, argumentierte er. Die Märkte unterschätzten Trump und dessen effektive Wirtschaftspolitik konsequent. Das sei auch schon zu Beginn von dessen erster Amtszeit so gewesen.

Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges Zollpaket vorgestellt, das das Gefüge der Weltwirtschaft stark verändern dürfte. In einem ersten Schritt traten neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus fast allen Ländern in Kraft. Am 9. April soll dann in einem nächsten Schritt ein komplexer Mechanismus folgen, der für Länder noch höhere Zölle vorsieht, mit denen die USA nach Auffassung der US-Regierung ein besonders großes Handelsdefizit haben. Trump will mit seiner Zoll-Politik unter anderem den Produktionsstandort USA stärken, aber auch andere Länder dazu bringen, eigene Handelsbarrieren für Einfuhren aus den USA abzubauen.

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(dpa)