Q-Cells verhalten optimistisch für 2011
Bitterfeld-Wolfen/Frankfurt/Main (dpa) - Das börsennotierte Solarunternehmen Q-Cells geht mit verhaltenem Optimismus ins laufende Jahr. Erwartet werde ein Umsatz etwa auf dem Niveau des Vorjahres, teilte die Gesellschaft aus Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) am Dienstag mit.
2010 sei Q-Cells der Schritt zurück in die schwarzen Zahlen geglückt. Das Unternehmen fuhr nach einem strikten Umbau einen Rekordumsatz von 1,35 Milliarden Euro ein, das war im Vergleich zu 2009 ein Plus von mehr als 70 Prozent, wie der Vorstand bei der Vorlage der Bilanz 2010 in Frankfurt/Main weiter mitteilte. Q-Cells ist mit 2200 Beschäftigten nach eigenen Angaben einer der größten Produzenten von Solarzellen in Europa.
Für 2011 sollen die Erlöse bei 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro liegen. Der Photovoltaikmarkt werde „deutlich anspruchsvoller“ als im vergangenen Jahr sein, sagte Q-Cells Vorstandsvorsitzender Nedim Cen. Das erste Quartal 2011 sei von einer schwachen Nachfragesituation gekennzeichnet. Neben saisonalen Gründen verweist Q-Cells auf den regulatorischen Rahmen in den europäischen Kernmärkten.
Neben der in Deutschland geplanten weiteren Kürzung der Solarförderung im Sommer um bis zu 15 Prozent stünden auch in Frankreich und Italien Absenkungen der Einspeisetarife an. Die Auswirkungen daraus kann Q-Cells noch nicht abschätzen. „Zum anderen haben die aktuellen Ereignisse in Japan eine Diskussion über die Zukunft der Atomkraft angestoßen, die unabwägbare Auswirkungen auf den zukünftigen Energiemix haben wird“, sagte Cen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 2011 laut Vorstand ebenfalls in etwa auf Höhe des Vorjahres liegen. 2010 wurde ein Ebit von 82,3 Millionen Euro erzielt, nach einem Minus von 486 Millionen Euro im Vorjahr.
Dank eines erfolgreichen Umbaus des Geschäfts habe Q-Cells unterm Strich 18,9 Millionen Euro verdient. 2009 hatte die Firma auch wegen Abschreibungen auf Technologiebeteiligungen fast 1,4 Milliarden Euro Verlust ausgewiesen. Q-Cells investiere in diesem Jahr bis zu 120 Millionen Euro, vor allem in Technologie, 2012 ähnlich viel. Beim Ausbau des Auslandsgeschäfts - 2010 nahm Q-Cells bereits mehr als 50 Prozent seines Umsatzes außerhalb von Deutschland ein - liege der Schwerpunkt auf dem Wachstumsmarkt USA, auch Indien und Australien wolle sich das Unternehmen erschließen.