Börsenmitteilung Qatar Airways will bei American Airlines einsteigen
Fort Worth (dpa) - Qatar Airways bereitet eine Beteiligung an der größten US-Fluggesellschaft American Airlines vor. Qatar-Chef Akbar Al Baker hat im Gespräch mit seinem American-Airlines-Konterpart Interesse am Kauf eines etwa 10-prozentigen Anteils geäußert.
Das hat American Airlines in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC erklärt. Mindestens 800 Millionen US-Dollar will Katar investieren. Qatar Airways stellte indes klar, sich nicht ins Tagesgeschäft oder ins Management von American Airline einmischen zu wollen. Man werde zunächst eine Beteiligung von bis zu 4,75 Prozent erwerben. Alles was darüber hinaus geht, werde nur in Rücksprache mit dem Verwaltungsrat von American Airlines erfolgen.
Die Fluggesellschaften aus dem arabischen Raum mischen schon seit geraumer Zeit die Branche auf. Der Vorwurf etablierter westlicher Gesellschaften ist, dass sie dies nur durch staatliche Subventionen schaffen. Dank prall gefüllter Kassen kaufen sie sich zudem in ausländische Gesellschaften ein. So ist Qatar Airways bereits mit gut 20 Prozent an der europäischen Luftfahrt-Holding IAG mit British Airways und Iberia beteiligt.
American Airlines unterstrich die Forderung, dass es einen fairen Wettbewerb am Himmel geben müsse. Die Gesellschaft sei der Überzeugung, dass sich auch die US-Regierung von Donald Trump dafür einsetzen werde, dass die Subventionen beendet würden. Schließlich stünden hierbei Arbeitsplätze in der US-Luftfahrtindustrie auf dem Spiel.
Die diplomatische Krise am Persischen Golf hatte zuletzt Unruhe in den Markt gebracht. Mehrere arabische Golfstaaten und Ägypten hatten die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und die Lufträume für Qatar-Jets gesperrt.
Eine notwendige behördliche Genehmigung für den Einstieg habe Qatar Airways bereits beantragt, erklärte American Airlines. Dem Verwaltungsrat von American Airlines liege dagegen noch keine förmliche Absichtserklärung von Qatar Airways über einen größeren Anteilskauf vor.
Laut den Firmenstatuten muss das oberste Kontrollgremium jedem Kauf von mehr als 4,75 Prozent der Firmenanteile zustimmen. Außerdem ist der Stimmrechtsanteil an der Fluggesellschaft für ausländische Investoren auf 24,9 Prozent beschränkt.
Bisher gibt es nach Daten der Finanznachrichtenagentur Bloomberg sechs Anteilseigner, die die Schwelle von 4,75 Prozent überschritten haben, darunter Warren Buffets Holding Berkshire Hathaway, die auf 10 Prozent kommt.