Quelle-Erbin will Milliarden von ihren Finanzberatern
Madeleine Schickedanz plant Klage gegen Sal. Oppenheim, Josef Esch und weitere Firmen.
Köln/Nürnberg. Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz will nach dem Verlust ihres Milliardenvermögens Schadenersatz von ihren Finanzberatern.
Ein Klageentwurf gegen die Bank Sal. Oppenheim, ihren ehemaligen Vermögensberater Josef Esch sowie zwölf weitere Personen und Firmen sei einem Zuständigkeitsfestlegungsantrag an das Oberlandesgericht Köln beigefügt worden, sagte Schickedanz’ Anwalt Peter Rath. Er bestätigte in Teilen einen Bericht des „Manager Magazins“.
In dem Klageentwurf gehe es „unter anderem“ um Schadenersatz, sagte Rath. „Es sind große Zahlen.“ Die vom „Manager Magazin“ genannten Summen seien aber zu hoch. Schickedanz macht dem Bericht zufolge ihre Berater für ihr verfehltes Aktienengagement bei dem 2009 zusammengebrochenen Handelskonzern Arcandor („Karstadt-Quelle“) verantwortlich und fordert gut zwei Milliarden Euro Schadenersatz.
Außerdem verlange sie die Erstattung von bereits erfolgten Kredittilgungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro und wolle die Stellung von Sicherheiten aus ihrem Privatvermögen im Wert von mehr als 200 Millionen Euro rückgängig machen.
„Von uns stammen die Zahlen nicht“, stellte Rath klar. Zumal es derzeit noch keine förmliche Klage gebe: „Es geht nur darum, dass das OLG Köln den Gerichtsstand festlegt“, erläuterte Rath.
Ein Sprecher von Sal. Oppenheim sagte, die Vorwürfe seien „rechtlich nicht haltbar“. Einer juristischen Klärung sehe man gelassen entgegen. Sal. Oppenheim war nach Milliardenverlusten Anfang 2010 von der Deutschen Bank übernommen worden. dpa