Ratingagentur Fitch droht USA im Schuldenstreit

New York (dpa) - Die Ratingagentur Fitch hat den USA nach den gescheiterten Verhandlungen über ein Konzept zum Schuldenabbau eine Herabstufung angedroht.

Konkret geht es um die Abstufung des Ausblicks der Kreditbewertung auf „negativ“. Der Rückschlag im Kampf gegen die Schuldenkrise in den USA könnte „möglicherweise ein negatives Rating zur Folge haben“, teilte die Agentur Fitch am Dienstag mit. Die Entscheidung hierzu werde noch bis zum Ende des Monats gefällt. Fitch bewertet die USA derzeit mit der Bestnote „AAA“ und der Ausblick steht auf „stabil“.

Dagegen sprachen sich die anderen großen Ratingagenturen Standard and Poor's (S&P) und Moody's gegen eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA aus. Allerdings hatte S&P den USA bereits im August die Bestnote „AAA“ entzogen und die Kreditwürdigkeit nur noch mit der zweitbesten Bewertung „AA+“ eingestuft. Damals hieß es seitens der Agentur, dass die angepeilte Einsparungen für eine Konsolidierung der US-Staatsfinanzen nicht ausreichen. Derzeit steht der Ausblick von S&P für die USA auf „negativ“. Damit ist eine weitere Herabstufung in den kommenden Monaten möglich.

In einer am Montagabend veröffentlichten Mitteilung von Standard and Poor's heißt es, dass die gescheiteren Verhandlungen keine weitere Herabstufung der Bonität der USA zur Folge haben werden. Der Misserfolg der überparteilichen Kommission führe zu „automatischen Einsparungen im Haushalt“ in Höhe von 1,2 Billionen Dollar. Hiervon dürften vor allem der Verteidigungsbereich und der Sozialbereich betroffen sein.

Die Beratungen der sogenannten „Superkommission“ seien nicht entscheidend, schreiben Experten der Ratingagenturen Moody's in einer Stellungnahme. Auch hier hieß es zur Begründung, dass nach dem Scheitern der Verhandlungen automatische Kürzungen im Staatshaushalt greifen werden. Die Agentur Moody's hatte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA allerdings bereits im August auf „negativ“ gesenkt.