Ratlosigkeit in Detroit
Opelaner zu sein war einmal etwas ganz Besonderes. So besonders wie die Opel Kapitän, Diplomat oder Kadett, die zu Hunderttausenden auf Europas Straßen rollten. Damals war die Welt für den Autobauer mit Blitz im Firmenzeichen noch in Ordnung.
Lang ist’s her. Die Zeiten sind schlechter geworden.
Aber so schlimm wie jetzt waren sie noch nie. Inzwischen ist es für Tausende von Beschäftigten ein stetes Wechselbad der Gefühle, für die GM-Tochter zu arbeiten. Dass es als Konsequenz für den andauernden Misserfolg in Karl-Friedrich Stracke schon wieder einen Chef erwischte, wird die Arbeitnehmer kaum trösten. Denn mit der Demission des Europachefs für die Marken Opel/Vauxhall wird das ganze Ausmaß der Ratlosigkeit im Mutterkonzern General Motors offenbar. Opel findet einfach keinen Plan für die Fahrt aus den roten Zahlen.
Seit gestern müssen die Opelaner in Rüsselsheim, Eisenach, Kaiserslautern und vor allem in Bochum, wo der Bestand des Werkes nur bis 2016 garantiert ist, sich noch mehr um ihre Zukunft Sorgen. Dabei ist das Maß des Zumutbaren doch längst überschritten.