Rechtsstreitigkeiten riesiger Kostenfaktor für Deutsche Bank
Frankfurt/Main (dpa) - Die juristischen Baustellen der Deutschen Bank bleiben ein riesiger Kostenfaktor für Deutschlands größtes Kreditinstitut. Für das dritte Quartal dürfte das Geldhaus die Rückstellungen für Rechtsrisiken von bislang 2,2 Milliarden auf ungefähr 3 Milliarden Euro aufstocken.
Wie die Deutsche Bank in Frankfurt mitteilte, beträgt der Aufwand für Rechtsstreitigkeiten allein im 3. Quartal des laufenden Jahres 894 Millionen Euro. Wie sich dieser Betrag genau zusammensetzt, teilte das Geldhaus nicht mit. Für weitere Einzelheiten verwies ein Sprecher auf Anfrage auf die Vorlage der vollständigen Quartalszahlen am kommenden Mittwoch (29.10.).
Die Liste der Rechtsstreitigkeiten der Deutschen Bank ist lang und einer der größten Unsicherheitsfaktoren für das Institut. Der Vorstand selbst hatte immer wieder erklärt, dass die Rückstellungen im Laufe des Jahres zunehmen dürften.
Beispielsweise manipulierten über Jahre Mitarbeiter mehrerer Großbanken die wichtigen Referenzzinsen für das Geldgeschäft der Banken untereinander (Libor/Euribor). Die Deutsche Bank akzeptierte Ende 2013 eine EU-Strafe. In den USA und Großbritannien steht eine Einigung noch aus.
Allein im zweiten Quartal hatte das Institut seine Rückstellungen für Rechtsrisiken um 470 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro erhöht. Neben den gebuchten Rückstellungen könnten weitere Belastungen drohen, für die noch keine Vorsorge getroffen wurde. Mit dem Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2014 hatte die Bank diese auf 3,2 Milliarden Euro beziffert. Aktuellere Zahlen gibt es nicht. Auch zu diesem Thema verwies der Sprecher auf die Zahlenvorlage in der kommenden Woche.