Rekord-Kauf: Starinvestor greift nach Heinz Ketchup
Warren Buffett hat wieder zugeschlagen. Das Geschäft ist umgerechnet 21 Milliarden Euro schwer.
Omaha. Wie ein Großwildjäger sieht Warren Buffett nun wahrlich nicht aus, eher wie der liebe Opa von nebenan. Und doch ist der US-Starinvestor immer auf der Jagd — auf der Jagd nach Unternehmen.
Dieses Mal ist die Ketchup-Ikone H. J. Heinz in sein Visier gerückt und Buffett hat ohne zu zögern abgedrückt. In nicht einmal zwei Monaten stellte er zusammen mit einem Partner das 28 Milliarden Dollar (21 Milliarden Euro) schwere Geschäft auf die Beine.
Kein Einzelfall. Mit seiner Schlitzohrigkeit hat der mittlerweile 82-Jährige ein wahres Imperium aufgebaut: die Investmentholding Berkshire Hathaway mit einem Börsenwert von annähernd 250 Milliarden Dollar.
„Die Flinte wird immer nachgeladen“, sagte Buffett am Donnerstag dem Sender CNBC. Wann immer er ein attraktives Geschäft sehe und das Geld habe, steige er ein. 2010 übernahm er für 26 Milliarden Dollar die Frachteisenbahn Burlington Northern Railroad. 2011 kaufte er für zehn Milliarden Dollar den Schmiermittel-Hersteller Lubrizol. Und nun Heinz.
Es sind Unternehmen, wie Buffett sie liebt: Ein einfach zu verstehendes Geschäft, ein stabiler Strom an Einnahmen und ein eingespieltes Management. „Es ist meine Art von Deal“, sagte Buffett. An seiner Seite steht dieses Mal der Finanzinvestor 3G Capital.
Es sei die größte Übernahme in der Lebensmittelbranche überhaupt, sagte Konzernchef William Johnson. Er befürwortet das Geschäft. Es biete Heinz die Möglichkeit, weiter zuzulegen, sagte er.
H. J. Heinz ist ein Riese der Lebensmittel-Branche mit einem Jahresumsatz von knapp zwölf Milliarden Dollar und rund 32 000 Mitarbeitern. Pro Jahr verkauft der Konzern allein 650 Millionen Flaschen Ketchup. Hinzu kommen unter anderem Saucen, Fertiggerichte — und sogar eine eigene Restaurantkette.