Zu kalt für Erdbeeren Rekordernte beim Spargel
Wiesbaden (dpa) - Der Kälteeinbruch im April hat Deutschlands Erdbeerbauern die Ernte verdorben. Erwartet werden nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes in diesem Jahr rund 106 400 Tonnen.
Das sind 18 Prozent weniger als im Vorjahr und 28 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Verbraucher mussten in den vergangenen Wochen auch deutlich mehr dafür zahlen als 2016. Einen Ernterekord gab es dagegen bei Spargel. Das Gemüse profitierte von den frühlingshaften Temperaturen im März, wie die Wiesbadener Behörde am Mittwoch mitteilte.
Die meisten Erdbeeren wurden auch in diesem Jahr in Niedersachsen geerntet. Die Menge sank allerdings um 21 Prozent auf 29 200 Tonnen, aus Nordrhein-Westfalen stammten 23 500 Tonnen (minus 1 Prozent) und aus Baden-Württemberg 16 500 Tonnen (minus 22 Prozent). Neben Frost im April sorgten auch Regengüsse im Juni für Einbußen.
Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in Bonn kostete ein Kilo deutsche Erdbeeren im Juni im Schnitt 4,21 Euro, im Vorjahr waren es 3,59 Euro. In den ersten Juli-Wochen kletterte der Preis auf durchschnittlich 5,57 Euro (Vorjahr: 4,50 Euro).
Durchschnittlich isst jeder Deutsche etwa 3,1 Kilogramm Erdbeeren pro Jahr, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Etwa 115 000 Tonnen wurden im vergangenen Jahr importiert.
Die Spargelsaison startete in diesem Jahr wegen des warmen Wetters im März früher. Landwirte ernteten die Rekordmenge von rund 127 300 Tonnen und damit etwa 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein weiterer Grund für den Anstieg war die Ausweitung der Anbaufläche auf rund 23 000 Hektar. Sowohl die Fläche (plus 15 Prozent) als auch die Erntemenge (plus 16 Prozent) liegen den Angaben zufolge über dem sechsjährigen Durchschnitt.
Das meiste Edelgemüse wurde in Niedersachsen gestochen (30 300 Tonnen), gefolgt von Brandenburg (22 200 Tonnen) und Nordrhein-Westfalen (18 900 Tonnen).
Endgültige Ergebnisse der Spargel- und Erdbeerernte veröffentlicht das Statistische Bundesamt im Herbst.