Rösler: Keine Konjunkturprogramme auf Pump im Euro-Raum
Berlin (dpa) - Die Euro-Krisenländer wie Zypern kommen nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler nur durch harte Reformen wieder auf die Beine. Staatliche Finanzspritzen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums seien der falsche Weg.
„Konjunkturprogramme auf Pump machen keinen Sinn. Was wir brauchen sind strukturelle Reformen und solide Haushalte“, sagte der FDP-Chef der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Frankreich und andere Euro-Länder wollen zur Bewältigung der Krise nicht nur sparen, sondern fordern mehr Wachstumsimpulse in Europa.
Zu anti-deutschen Protesten in Zypern, Griechenland, Italien oder Spanien meinte Rösler, Deutschland diktiere nichts, sondern sei Vorbild. „Ich glaube, wir Deutsche zeigen ja, dass es funktionieren kann. Man kann eben beides mit einer erfolgreichen Konsolidierungspolitik: Haushalte sanieren und Wachstum möglich machen.“
Der Vizekanzler zeigte aber Verständnis für die Nöte der Euro-Krisenstaaten. „Wir wissen um die Last, die die Menschen und die Unternehmen in den Ländern tragen und wie schwierig es ist, die Reformen auch umzusetzen.“
Das Zypern-Rettungspakt mit der umstrittenen Beteiligung von Bank-Anlegern sei dabei kein Modell für andere Länder. „Definitiv nicht. Es gibt auch keine Blaupausen. Jeder Staat ist anders“, sagte Rösler.