Saab-Sanierung durch GM-Blockade weiter gefährdet
Zeewolde (dpa) - Die Sanierung des schwer angeschlagenen schwedischen Autobauers Saab hängt wegen des Widerstands durch den ehemaligen Mutterkonzern General Motors (GM) weiter am seidenen Faden.
Das geht aus einer Mitteilung des Saab-Haupteigentümers Swedish Automobile (Swan) hervor, die am Freitag bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung im niederländischen Zeewolde veröffentlicht wurde.
Kurz zuvor hatte Schwedens Wirtschaftsministerin Annie Lööf erneut an GM appelliert, der Zukunft von Saab nicht im Wege zu stehen und zu berücksichtigen, dass davon viele Arbeitsplätze abhängen. GM will die Technologie-Lizenzen für verschiedene Saab-Bauteile nicht verlängern, um zu verhindern, dass ihre Technik in die Hände der aufstrebenden chinesischen Konkurrenz fällt.
Die Umsetzung einer Absichtserklärung zum Kauf von Saab durch den Autohersteller Youngman und das Großhandelsunternehmen Pang Da aus China hängt laut Swan aber auch von der noch ausstehenden Zustimmung mehrerer Institutionen ab - darunter die Europäische Investitionsbank (EIB) und Chinas Staatskomitee für Entwicklung und Reformen (NDRC). Die Gültigkeit der Absichtserklärung endet bereits am 15. November.
Voraussetzung für die erhoffte Sanierung von Saab ist zudem laut Swan nicht nur der Verkauf an die Chinesen, sondern auch der Verkauf des niederländischen Sportwagenherstellers Spyker an den US-Investor North Street. GM hatte Saab Anfang vergangenen Jahres an das kleine Unternehmen Spyker Cars verkauft, das sich später in Swedish Automobile N.L. umbenannte.
Die geplanten Verkäufe von Saab und Spyker sollen die Summe von 132 Millionen Euro erbringen, die mindestens für das Überleben des schwedischen Unternehmens erforderlich sein soll.