Sanierungsplan für Opel steht
Die Mitarbeiter in allen deutschen Werken müssen auf Geld verzichten. Im Werk Bochum werden Stellen gestrichen.
Rüsselsheim/Bochum. Auf seinem Kurs zurück in die schwarzen Zahlen will der angeschlagene Autobauer Opel auf einen radikalen Kahlschlag verzichten. Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Unternehmen und Arbeitnehmervertreter geeinigt, den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen um zwei Jahre bis Ende 2016 zu verlängern, wie die Adam Opel AG mitteilte. In Bochum fallen über ein Abfindungsprogramm dennoch 700 Stellen weg, nach 2016 werden dort keine Autos mehr gebaut.
Einen Tag vor dem Amtsantritt des neuen Vorstandsvorsitzenden Karl-Thomas Neumann heute können die Zentrale in Rüsselsheim und die Standorte Eisenach und Kaiserslautern hingegen aufatmen: Opel hat Produktionszusagen für die Zeit nach 2015 gemacht.
„Heute ist ein guter Tag für Opel und ebenso ein guter Tag für GM: Dieser Deutschlandplan ist ein wichtiger Meilenstein für Opel, um Mitte der Dekade wieder die Gewinnschwelle zu erreichen“, sagte Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky.
Für die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2016 müssen die Beschäftigten in allen deutschen Werken auf Geld verzichten. So stunden sie Tariferhöhungen bis 2015 jeweils so lange, bis die nächste Erhöhung in Kraft tritt, wie Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug erklärte. Zudem entfallen übertarifliche Gehaltsanteile.
Besonders schwierig sei es gewesen, eine Zukunft für den Standort Bochum zu erreichen, sagte Wolfgang Schäfer-Klug: „Mit den Vereinbarungen konnte die Schließung des Standortes verhindert werden.“ Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel übte jedoch Kritik. Für das Bochumer Werk enthalte die Vereinbarung nur Absichtserklärungen. Er habe gegen sie gestimmt, da die Gefahr bestehe, dass 2016 mehr als 2000 Menschen dort gekündigt werden. Zuletzt beschäftigte Opel noch rund 3300 Menschen in der Stadt.