Starker Euro bremst SAP überzeugt mit Cloud-Geschäft
Walldorf (dpa) - Europas größter Softwarehersteller SAP ist dank zunehmend besserer Geschäfte mit Mietsoftware über das Internet (Cloud) gut ins Jahr gestartet.
Positiv überraschte vor allem die hohe Profitabilität in den ersten drei Monaten. Diese zog im Vergleich zum Vorjahr an, wie das wertvollste börsennotierte Unternehmen Deutschlands am Dienstag in Walldorf mitteilte.
Damit hat der Dax-Konzern gute Voraussetzungen geschaffen, die Marge im Gesamtjahr wieder zu steigern. Diese war in den vergangenen Jahren vor allem wegen der Investitionen in den Ausbau des sogenannten Cloud-Geschäfts nach und nach gesunken. Investoren erwarten, dass der Vorstandsvorsitzende Bill McDermott und sein Finanzchef Luka Mucic das Versprechen einer wieder anziehenden Marge halten.
Der Höhenflug des Euro sorgte in den ersten drei Monaten trotz des boomenden Cloud-Bereichs und des gut laufenden Kerngeschäfts mit klassischer Software für einen insgesamt stagnierenden Umsatz von 5,26 Milliarden Euro. Ohne Umrechnungseffekte wäre der Erlös um 9 Prozent gestiegen.
Das um Sondereffekte und Währungsschwankungen bereinigte Betriebsergebnis sei um 14 Prozent auf knapp 1,24 Milliarden Euro gestiegen, rechnete SAP vor. Die operative Marge legte auf 23,5 Prozent zu nach 22,7 Prozent im Vorjahreszeitraum.
SAP hatte Anfang April den auf Cloud-Lösungen spezialisierten US-Anbieter Callidus übernommen. Deshalb erhöhte der Konzern trotz des starken Euro die Prognosen für den Umsatz im laufenden Jahr. SAP peilt nun 24,8 bis 25,3 Milliarden Euro an, nach 23,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.
Beim operativen Ergebnis rechnet SAP im laufenden Jahr mit einem Wert zwischen 7,35 und 7,5 Milliarden Euro - das wäre währungsbereinigt ein Plus von bis zu elf Prozent. Die Prognosen ergeben bei der Marge rechnerisch einen Wert zwischen 29,1 und 30,2 Prozent. 2017 hatte die Marge 28,9 Prozent betragen. Zum Ablauf des ersten Quartals beschäftigte SAP 91 120 Mitarbeiter - das waren 5369 mehr als vor einem Jahr.