Schäuble warnt vor nachlassender Finanzmarktregulierung
Bangkok (dpa) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat vor einem Nachlassen der globalen Finanzmarktregulierung gewarnt. Je länger der Eindruck bestehe, die Banken- und Finanzmarktkrise sei überstanden, desto mehr scheine der Reformdruck und der Wille zur Regulierung nachzulassen.
„Das ist gefährlich“, sagte Schäuble am Montag in einer Rede in der thailändischen Notenbank. „Die Marktwirtschaft benötigt Regeln.“ Ohne Grenzen neigten die Märkte zur Selbstzerstörung. Globale Märkte benötigten auch globale Lösungen, rief er die Partner-Länder zu weiteren Anstrengungen auf. Schäuble sprach sich erneut dafür aus, die hohe Staatsverschuldung mittelfristig abzubauen und warnte vor einer Liquiditätsschwemme durch Antikrisenprogramme. Bei immer neuer Liquidität würden weitere ernste Blasen riskiert, die die nächste Krise auslösen könnten.
Schäuble versicherte erneut, dass die Euro-Länder die Lösung der Schuldenkrise schrittweise angehen. Es benötige zwar Zeit, um die richtigen Entscheidungen in Europa zu treffen. „Sie können aber sicher sein: Wir werden liefern, Schritt für Schritt.“ Europa sei auf dem richtigen Weg. Es werde kein Zurück aus der Währungsunion geben, bekräftigte Schäuble. Der Euro werde aus der Krise stärker hervorgehen als er davor war. „Je tiefer die Krise ist, desto besser sind die Chancen“, sagte Schäuble.