Schlappe für Metro im Machtkampf bei MediaSaturn

Ingolstadt (dpa) - Der scheidende Metro-Chef Eckhard Cordes hat im Machtkampf beim Elektronikhändler MediaSaturn vor Gericht eine Schlappe erlitten.

Das Landgericht Ingolstadt stärkte den Minderheitseignern um den Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals den Rücken und sicherte das Vetorecht der Minderheit. Der auf Wunsch der Metro im März gegründete Beirat sei zwar rechtlich in Ordnung, er müsse aber ebenso wie die bestehende Gesellschafterversammlung Entscheidungen mit einer Mehrheit von über 80 Prozent treffen. Damit kann Kellerhals weiterhin Beschlüsse blockieren.

Metro hält zwar gut 75 Prozent an Media Markt und Saturn, muss aber Rücksicht auf Kellerhals und seinen Mitgründer Leopold Stiefel nehmen. Beide halten 21,6 beziehungsweise 3 Prozent. Für Metro sind die schwierigen Entscheidungswege mit ein Grund für die operative Schwäche der beiden Handelsunternehmen. Mit der Gründung des Beirats wollte Metro das Vetorecht von Kellerhals und Stiefel aushebeln, denn dort sollten Entscheidungen mit einfacher Mehrheit getroffen werden.