Schuldenkrise drückt Gewinn der Bundesbank

Frankfurt/Main (dpa) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat es längst angekündigt: Die Staatsschuldenkrise im Euroraum hat den Gewinn der Deutschen Bundesbank im vergangenen Jahr erneut deutlich schrumpfen lassen.

Ihre Bilanz für 2011 legt die Bundesbank heute vor - vorab war aus Finanzkreisen aber bereits zu hören, dass der Überschuss auf etwa 600 Millionen bis 700 Millionen Euro eingebrochen ist. Das reißt auch eine zusätzliche Lücke von etwa 1,8 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte ursprünglich eine Bundesbank-Ausschüttung von 2,5 Milliarden Euro veranschlagt.

Schon 2010 hatte sich der Gewinn der Bundesbank von 4,1 auf 2,2 Milliarden Euro nahezu halbiert. Damals hatte die Notenbank ihre Risikovorsorge deutlich ausgebaut, etwa weil die Europäische Zentralbank (EZB) in der Schuldenkrise Staatsanleihen pleitebedrohter Euroländer kaufte und damit milliardenschwere Risiken einging. Zudem belastete das Rekordtief bei den Zinsen das Geschäft. Der Gewinn wurde in voller Höhe an den Bund abgeführt.