Schwaches Weihnachtsgeschäft bremst Metro
Düsseldorf (dpa) - Ein schwaches Weihnachtsgeschäft hat Deutschlands größten Handelskonzern Metro enttäuscht. Konzernchef Olaf Koch beklagte am Montag in Düsseldorf, die Kundennachfrage in den wichtigsten Einkaufswochen des Jahres sei verhalten gewesen.
Zusätzlich sorgten der starke Euro und der Verkauf von Unternehmensteilen beim Handelsriesen für sinkende Erlöse. Zum Konzern gehören neben den gleichnamigen Großmärkten die Elektronikketten Media Markt und Saturn, die Real-Supermärkte und die Kaufhof-Warenhäuser.
Der Metro-Umsatz schrumpfte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (Oktober bis Dezember) um 3,3 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro. Dennoch sprach Koch von einem „soliden Start“ ins neue Geschäftsjahr.
Schuld am Umsatzrückgang seien insbesondere negative Wechselkurseffekte in weiten Teilen Osteuropas und Asiens, der Verkauf des Osteuropa-Geschäfts von Real und der Rückzug von Media Markt aus China. Bereinigt um derartige Währungs- und Portfolioeffekte habe der Konzern einen Umsatzzuwachs von 1,1 Prozent erzielt.
„Wir sind in einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld insgesamt solide in das neue Geschäftsjahr gestartet, wobei ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft am Ende eine bessere Entwicklung verhindert hat“, meinte der Manager. Die eingeleitete Neuausrichtung habe zu einer Trendverbesserung geführt. Deutliche Fortschritte habe der Konzern etwa im Online-Geschäft erzielt.
Ein Blick auf die Sparten des Konzerns zeigt allerdings nach wie vor zahlreiche Baustellen bei der Metro. Im Großmarktgeschäft, der nach wie vor wichtigsten Sparte des Konzerns, sanken die Umsätze um 1,2 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Gut liefen die Geschäfte vor allem in Russland, Polen und der Türkei. Doch auf dem Heimatmarkt Deutschland war der flächenbereinigte Umsatz noch immer rückläufig.
Bei den Elektronikketten Media Markt und Saturn stagnierten die Erträge bei 6,6 Milliarden Euro. Auch in Deutschland traten die Konzerntöchter auf der Stelle. Einen deutlichen Aufschwung erlebte allerdings das lange vernachlässigte Online-Geschäft mit einem Umsatzplus von mehr als 40 Prozent.
Die SB-Warenhauskette Real litt unter dem harten Wettbewerb auf dem deutschen Markt, wo insbesondere die Discounter im vergangenen Jahr wieder aggressiver um Kunden warben. Außerdem belasteten Preissenkungen die Erlöse, so dass die Umsätze in Deutschland um 2,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurückgingen.
Die Warenhauskette Kaufhof erzielte dagegen zumindest ein leichtes Umsatzplus von 0,6 Prozent und kam auf Erlöse von einer Milliarde Euro. Eine bessere Entwicklung in Geschäft mit Textilien sei durch die milde Witterung verhindert worden, hieß es bei der Metro.
Die vollständigen Zahlen für das erste Quartal will die Metro am 11. Februar veröffentlichen.