Siemens: 5250 Stellen in Deutschland weniger

Der Technologie- und Elektronikkonzern Siemens will weltweit 16.750 Stellen streichen. Das erklärte Siemens-Chef Peter Löscher am Dienstag in München. In Deutschland sind von dem Abbau demnach 5250 Stellen betroffen.

Erlangen/Nürnberg (dpa). Nach Worten vonPersonalvorstand Siegfried Russwurm soll der Stellenabbau „so sozialverträglich wie möglich“erfolgen. Dazu wolle die Unternehmensführung nun rasch mit denArbeitnehmervertretern Verhandlungen aufnehmen, sagte Russwurm amDienstag in München. Betriebsbedingte Kündigungen schloss er aber nichtvöllig aus.

Diese könnten aber nur „das allerletzte Mittel sein“,erklärte Russwurm. Man werde „das gesamte uns zur Verfügung stehendeInstrumentarium wie beispielsweise Transfergesellschaften oder auchAltersteilzeitregelungen durchsprechen“.

Mit Empörung und Unverständnis reagierten Arbeitnehmervertreter und Kommunalpolitiker an den großenSiemens-Standorten in Erlangen und Nürnberg auf den angekündigtenStellenabbau. „Das ist inakzeptabel für ein Unternehmen mitMilliardenergebnissen und überfüllten Auftragsbüchern“, sagte derErlanger IG-Metall-Chef Wolfgang Niclas dpa. Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel (CSU) äußerte sichebenfalls besorgt.

Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Sektors Medizintechnikin Erlangen, Christa Gerdes, sprach von großer Verunsicherung unter denBeschäftigten. Die Sparte habe volle Auftragsbücher und erreiche dieErgebnisziele. „Wir können es nicht verstehen“, sagte Gerdes.

DerNürnberger IG Metall-Sekretär Rudi Lutz sagte: „Es herrscht sehr vielFrust.“ Siemens beschäftigt in Erlangen mehr als 22 000 Menschen, inNürnberg mehr als 9000.

Parallel zum Stellenabbau soll die Dienstleistungstochter SIMS verkauft werden.Die Segment Industrie Montage Services (SIMS) gehöre nicht zumKerngeschäft des Unternehmens, erläuterte ein Sprecher am Dienstag inMünchen. Die Einheit beschäftigt 1200 Mitarbeiter an 35 Standorten inDeutschland. Bislang ist SIMS nur für Siemens tätig, soll aber künftigauch externe Kunden gewinnen.

Über finanzielle Details und einenZeitplan für den Verkauf werde zu gegebener Zeit berichtet, sagte derSprecher.