Siemens: Flughafen-Unterlagen in Berlin unzureichend
Berlin (dpa) - Beim stockenden Bau des Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg lassen nach Angaben des Siemens-Konzerns wichtige Unterlagen auf sich warten. „Wir wissen in manchen Bereichen immer noch nicht abschließend, was eigentlich zu bauen ist“, sagte Siemens-Infrastrukturvorstand Roland Busch.
„Bis heute haben wir keine vollständigen und endgültigen Planungsunterlagen in der notwendigen Qualität erhalten.“ Siemens ist am Bau der Brandschutzanlage beteiligt, die wegen Problemen einer der Hauptgründe für die erneut verschobene Eröffnung des Flughafens ist. Das Milliardenprojekt soll nun am 27. Oktober 2013 in Betrieb gehen.
An Spekulationen über die Terminplanung wolle er sich nicht beteiligen, sagte der Manager. „Die bisher möglichen Arbeiten hat Siemens erledigt. Ich kann keinerlei Aussagen darüber machen, wann wir dies abschließen können, solange die weithin bekannten Voraussetzungen nicht gegeben sind.“ Flughafen-Technikchef Horst Amann hatte angekündigt, dass die Entrauchungsanlage im Hauptflugsteig an vier Stellen so umgebaut werden muss, dass Rauch nicht mehr zentral, sondern etagenweise abgesaugt wird.
Haushaltspolitiker des Bundestags machten erneut Vorbehalte deutlich, weiteres Geld für Mehrkosten freizugeben. Der Haushaltsausschuss werde im neuen Jahr knapp 85 Millionen Euro der Bundesmittel für den Flughafen mit einer Sperre versehen, sagte die FDP-Abgeordnete Claudia Winterstein der „Berliner Morgenpost“ (Freitag). „Und zwar so lange, bis das Gutachten eines Wirtschaftsprüfers und eines Juristen vorliegt.“ Der Aufsichtsrat hatte beschlossen, dass eine Kanzlei und eine Prüfungsgesellschaft mögliche Haftungsfragen gegen das Flughafenmanagement klären sollen.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Stefanie Vogelsang sagte im rbb- Inforadio: „Natürlich möchte niemand den Flughafen gefährden oder dass Leute, die dort ihre Arbeit tun, nicht ihr Geld bekommen. Aber wir wollen nicht dieses Chaos, und wir müssen einfach stärker kontrollieren.“