Landwirtschaft Spargelbauern bereiten sich auf Saison vor
Hoya (dpa) - Noch sind viele Felder schneebedeckt, doch der erste Spargel sprießt in Deutschland: Im Süden und Norden beginnen Landwirte dank Abdeckungen, beheizter Felder oder Gewächshäuser schon mit der Ernte der ersten Spargelstangen.
Allerdings markiert diese Ernte noch nicht den offiziellen Beginn der Spargelsaison. Dafür brauchen die im Freiland stehenden Pflanzen wegen der Kälte der vergangenen Tage noch Zeit.
„Die Spargelernte wird sich noch ein bisschen verzögern“, sagte Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer, im niedersächsischen Hoya. Insgeheim hoffen die Spargelanbauer, zum Osterfest Anfang April die Saison starten zu können. „Da muss ich aber im Moment noch ein dickes Fragezeichen hinter machen“, sagte Eickhorst. Der scharfe Frost der vergangenen Tage könnte für Verzögerungen sorgen.
Abschreiben will die Branche den offiziellen Saisonstart zu Ostern derzeit noch nicht, wie auch Marktexperte Michael Koch von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft in Bonn sagte. „Die Kälte hat auch ihre Vorteile.“ Denn die Pflanzen brauchen auch Kälte, das sei wichtig für ihre Fähigkeit zum Austreiben. Nun sei die spannende Frage, wann es eine günstige Kombination von Sonneneinstrahlung und Wärme gebe. „Wenn wir helles, warmes Wetter haben, dann geht das sehr schnell“, sagte Eickhorst.
Die ersten Spargelstangen sind allerdings schon da. So erntet der Landwirt Andreas List aus dem hessischen Bürstadt seit Freitag dank eines Gewächshauses seinen ersten Spargel in diesem Jahr.
Andere Landwirte wie Carsten Bolte aus dem niedersächsischen Lichtenhorst setzen auf beheizte Felder, die sie zusätzlich noch mit Folien abdecken. Auch auf seinem Hof wurden am Freitag die ersten Stangen aus der Erde geholt. Nun solle die Ernte des beheizten Spargels schnell losgehen, sagte Bolte.
Allerdings bringt der Anbau auf beheizten Äckern und unter Folien noch keine großen Mengen. Das so erzeugte Edelgemüse ist auch noch recht teuer. „Man wird nicht in der breiten Masse Verbraucher finden, die bereit sind, 19 oder 20 Euro pro Kilo zu zahlen“, sagte Experte Koch.