Sparkurs und Personalabbau Sparda-Bank West schließt die Hälfte aller Filialen
Düsseldorf · Die Sparda-Bank West plant einen radikalen Sparkurs. Davon sollen viele Standorte betroffen sein. Konkrete Schließungspläne gibt es bereits für einige Filialen in Düsseldorf.
Den Mitarbeitern und Kunden der Sparda-Bank West mit Hauptsitz in Düsseldorf steht ein Kahlschlag bevor. Das Unternehmen hat in einer Pressemitteilung angekündigt, mehr als die Hälfte seiner Filialen zu schließen. Betroffen sind konkret 43 von 82 Filialen, allerdings wolle man an 38 der insgesamt 56 Standorte zumindest mit einer Filiale vertreten bleiben.
Filialen sollen vor allem in Städten mit mehreren Standorten geschlossen werden – zum Beispiel in Köln, Essen, Münster, Wuppertal und Düsseldorf. Eine Sprecherin der Sparda-Bank erklärte zum Standort Wuppertal, dass dieser ebenfalls betroffen sein könnte. „Allerdings befinden wir uns derzeit in Planung, so dass wir heute dazu nichts Konkretes sagen können.“ Generell wolle man aber auf jeden Fall in Wuppertal vertreten bleiben.
In der Landeshauptstadt werden in einem ersten Schritt bis Juni 2020 die Standorte in der Altstadt, in Friedrichstadt und in Kaiserswerth aufgelöst, wie das Unternehmen auf Anfrage dieser Zeitung mitteilt. Bis 2022 könnte es auch Pempelfort und Benrath treffen. Übrig bliebe dann nur noch der Firmensitz am Hauptbahnhof. Die „Umsetzung der neuen Filialstruktur“, wie es von der Bank selbst heißt, soll an allen Standorten in diesem Zeitraum erfolgen.
Laut Informationen des Westfalen-Blatts sollen mehr als 250 der gut 1000 Mitarbeiter betroffen sein; 187 durch die Filialschließungen und weitere 70 in den Zentralen in Düsseldorf und Münster. Die Bank plant nach eigenen Angaben, „möglichst von betriebsbedingten Kündigungen abzusehen. Ein Stellenabbau wird sozialverträglich gestaltet.“
Als Grund für den Kurswechsel wird angeben, dass immer weniger Kunden die Serviceleistungen einer Filiale in Anspruch nehmen würden und stattdessen auf Online-Banking setzten. Der WDR hingegen sieht den radikalen Sparkurs in einem Bericht durch millionenschwere Verluste begründet, die der Genossenschaftsbank durch sogenannte Zinswetten drohen.