Spekulationen um Millionen-Abschreibungen bei Siemens
München (dpa) - Spekulationen über hohe Abschreibungen beim Siemens-Konzern haben für Aufregung gesorgt. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, Siemens werde bei der Zahlenvorlage für das abgelaufene Quartal eine Abschreibung von mehr als 300 Millionen Euro in der Medizintechniksparte bekanntgeben.
Ein Firmensprecher wollte sich nicht dazu äußern und verwies auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen am 28. Juli. Im Windenergiegeschäft kämen zwar weiterhin Aufträge herein, doch die Gewinne gerieten unter Druck, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Das Solargeschäft laufe zudem schleppend, schreibt das Blatt. Die Siemens-Aktie entwickelte sich am Morgen mit plus 0,3 Prozent etwas schwächer als der freundliche Gesamtmarkt. Hintergrund der Abschreibung in der Medizintechnik ist der Zeitung zufolge eine Kooperation in der Partikeltherapie gegen Krebserkrankungen. Hier hatten Siemens und der fränkische Klinikbetreiber Rhön-Klinikum ein gemeinsames Projekt am Montag beendet. Die Technologie sei noch nicht so ausgereift, um in absehbarer Zeit einen klinischen Dauerbetrieb wirtschaftlich sinnvoll darzustellen, hatte der Klinikbetreiber am Vortag mitgeteilt.
Dem Bericht zufolge gibt es auch Probleme bei der Solartechnik. „Im Solarbereich fehlt dem Konzern ein industrielles Konzept“, kritisierte dem Blatt zufolge ein Aufsichtsrat.