„Spiegel“: Metro-Chef verliert weiter Rückendeckung
Düsseldorf/Hamburg (dpa) - Für den Vorstandschef des Handelsriesen Metro, Eckhard Cordes, schwinden laut „Spiegel“ die Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung.
Nun soll sich auch Großaktionär Haniel klar gegen den Metro-Chef ausgesprochen haben, zitierte das Nachrichtenmagazin „Kreise der Aktionärsfamilie“. Der Vertrag von Cordes endet im Oktober 2012 und kann frühestens in diesem November erneuert werden.
Ein Sprecher des Düsseldorfer Konzerns sagte dazu am Sonntag auf dpa-Anfrage, es werde in der Frage auch weiterhin keinen Kommentar geben. Das gelte bis zur Aufsichtsratssitzung im November. Dann werde voraussichtlich eine Entscheidung fallen.
Cordes steht von mehreren Seiten unter Beschuss, auch wegen seiner Beteiligung an MediaSaturn, der größten Unterhaltungselektronik-Kette Europas. Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals - seine Familie besitzt 21 Prozent an Metro - hatte im Dauerstreit mit Cordes bereits deutlich dessen Rückzug gefordert.
Auch in Aufsichtsratskreisen gilt eine Vertragsverlängerung nicht als sicher, wie dpa erst vor einigen Tagen erfahren hatte. Vertreter der Arbeitnehmer kritisieren das rigide Sparprogramm Shape des Konzernchefs und massiven Stellenabbau weltweit. Der Kurs der Aktie entspricht zudem nicht den Erwartungen. Die versprochene Trennung von Aktivitäten außerhalb des Kernbereichs konnte Cordes bisher nicht umsetzten.
Laut „Spiegel“ hat nun Franz M. Haniel als Vertreter der Aktionärsfamilie Haniel Cordes in einem persönlichen Gespräch klargemacht, dass er bei einer Vertragsverlängerung „nicht mit Unterstützung“ rechnen könne. Man habe Cordes nahegelegt, noch im September eine Entscheidung zu treffen und von sich aus auf den Vorstandsposten zu verzichten. Damit wolle man ihm einen würdigen Abgang ermöglichen.
Die Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck halten die Mehrheit an Metro. Cordes hatte in der Vergangenheit bisher betont, er werde kämpfen.