Spritpreis: Atempause an den Zapfsäulen

Weil Rohöl so günstig ist wie lange nicht, sinkt der Preis an den Tankstellen. Doch das wird nicht halten — Ferienzeit!

Düsseldorf. Vor wenigen Wochen hat der Preis für Benzin mancherorts die 1,70-Euro-Marke angekratzt — doch nun entspannt sich die Lage. Um durchschnittlich 14 Cent je Liter Super (E10) ist der Preis gefallen. Diesel (1,43 Euro/Liter) und Benzin (1,61) sind ebenfalls günstiger geworden.

Der Grund ist auf den ersten Blick erfreulich: Der Preis für Rohöl ist seit den Höchstständen im Frühjahr um ein Fünftel auf unter 100 Dollar je Barrel gefallen.

Auf den zweiten Blick kann der Preisverfall aber nicht fröhlich stimmen, denn die Ursache liegt in der lahmen Konjunktur: In den USA und Europa gibt es derzeit kaum Wachstum und somit weniger Bedarf; auch der Rohstoffhunger Chinas lässt nach.

Verbraucher könnten sogar deutlicher vom gesunkenen Ölpreis profitieren, wenn der Euro nicht so schlecht dastünde. Der Rohstoff wird in Dollar gezahlt; je mehr Dollar ein deutscher Ölhändler für Euros bekommt, desto billiger wird es für Verbraucher.

So oder so werden die Preise bald wieder anziehen — schließlich beginnen in einigen Bundesländern in zwei Wochen die Sommerferien. Traditionell steigen dann die Preise an den Zapfsäulen. Red