Starker Jahresauftakt für die Autobauer
Flensburg/Detroit (dpa) - Die Autobranche hat einen starken Jahresauftakt hingelegt. Sowohl in Deutschland als auch in den USA wurden im Januar 17 Prozent mehr Personenwagen verkauft als ein Jahr zuvor.
Hierzulande wurden 211 100 Autos neu zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mitteilte. In den Vereinigten Staaten wurden insgesamt 820 000 Wagen an Mann und Frau gebracht.
Bei den deutschen Konzernmarken betrug das Absatzplus sogar 21 Prozent, berichtete der Verband der Automobilindustrie (VDA). Der deutsche Export legte demnach im Januar um 10 Prozent auf 312 800 Autos zu. Die Autoproduktion im Inland erhöhte sich ebenso um 10 Prozent auf 416 100 Wagen.
Zudem lag der inländische Auftragsbestand bei 435 300 Fahrzeugen und damit in einem Januar so hoch wie seit 2001 nicht mehr. „Auf die Neuzulassungen wird sich dieses dicke Auftragspolster in den kommenden Monaten positiv auswirken“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Der Importeurverband VDIK wies auf den wieder stark gestiegenen Anteil von Dieselautos hin, der bei den Neuzulassungen 48 Prozent betragen habe. Dies sei ein Hinweis auf eine Erholung der gewerblichen Zulassungen. Das KBA bezifferte den gewerblichen Anteil aller Neuzulassungen im Januar auf 63 Prozent, was „auffallend hoch“ sei. Die Importeure stabilisierten im Januar ihren Marktanteil bei 36 Prozent, teilte der VDIK mit.
In Deutschland legten die Marken Toyota/Lexus (plus 33 Prozent auf 5800 Autos), BMW/Mini (plus 31 Prozent auf 18 300), Ford (plus 22 Prozent auf 15 200) und VW (plus 21 Prozent auf 51 200) besonders zu.
In den USA waren wie zu Vorkrisenzeiten die spritdurstigen Pick-up-Trucks und Geländewagen besonders beliebt. „Der Januar war ein guter Monat“, sagte der US-Verkaufschef von Branchenprimus General Motors, Don Johnson. Auffallend dabei war, dass vor allem die Privatleute zuschlugen, wie GM und Ford unisono anmerkten. Bislang war die Erholung auf dem US-Automarkt eher von den Firmenkunden und hier speziell von den Autovermietern getragen worden.
Insgesamt stiegen die Verkäufe der sogenannten Light Trucks um 29 Prozent, während die Pkw um lediglich 7 Prozent zulegten. Mehr als jeder zweite verkaufte Wagen in den Vereinigten Staaten ist damit ein Dickschiff. Unter die reinrassigen Geländegänger mischen sich dabei immer mehr Kreuzungen aus Pkw und Geländewagen. Diese mittelgroßen Modelle liefen blendend, stellte GM-Manager Johnson fest. Sie verbrauchen in der Regel weniger Sprit als ihre raubeinigen Verwandten und bieten mehr Komfort.
Marktführer General Motors verkaufte knapp 179 000 Wagen im Januar (plus 22 Prozent), Ford kam auf gut 127 000 Autos (plus 13 Prozent), Chrysler als kleinster der „Big Three“ wurde mehr als 70 000 Wagen los (plus 23 Prozent).