Steigende Energiekosten belasten Mieter

Berlin (dpa) - Energie- und Stromkosten sind nach Einschätzung der deutschen Wohnungswirtschaft derzeit die größten Preistreiber für das Wohnen. Allein die Preise für Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergie seien in den vergangenen zwölfeinhalb Jahren um 112 Prozent angestiegen.

Das sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (GdW), Axel Gedaschko, am Dienstag in Berlin. Auch die Stromkosten legten um gut 78 Prozent zu. Im Vergleich dazu seien die Nettokaltmieten im gleichen Zeitraum nur um 15 Prozent gestiegen.

Preistreiber seien zudem die Baukosten, die allein in den vergangenen zwei Jahren um 27,5 Prozent zulegten. Vor allem in den Ballungsgebieten sei dadurch der dort dringend notwendige Neubau erheblich teurer geworden. Besonders stiegen die Preise für Baustoffe zur energetischen Sanierung. So legten seit dem Jahr 2000 die Preise für Dämmmaterial für Rohre um 50 Prozent, für Wärmepumpen um 41 Prozent und für Brennwertkessel um 40 Prozent zu.

Seit Anfang 2010 hätten die Energiepreise sogar drastisch zugelegt. Im Durchschnitt aller Energieträger legten allein die Preise für Heizöl und Gas von Ende 2009 bis Sommer dieses Jahres um gut 20 Prozent zu. Ähnlich erhöhten sich im gleichen Zeitraum die Gebühren für Wasser und Abwasser.

Als problematisch sieht der GdW, dass neue Wohnungen fast nur noch im „oberen Mietpreissegment“ gebaut werden. Grund dafür seien unter anderem die hohen Baulandpreise und die gestiegenen Baukosten, sagte Gedaschko. Er forderte daher den Bund auf, den Ländern weiterhin mindestens 518 Millionen Euro an Wohnraumförderung bereitzustellen. Die Länder müssten diese allerdings auch zweckgebunden einsetzen und nicht für die Sanierung ihrer Haushalte verwenden. Zudem sollte die Städtebauförderung von derzeit 450 Millionen Euro jährlich auf 655 Millionen Euro aufgestockt werden.