Stimmung in Japans Industrie verbessert sich
Tokio (dpa) - Die japanischen Industriemanager sind nicht mehr ganz so pessimistisch. Erstmals seit drei Quartalen stieg der von der Zentralbank ermittelte Stimmungsindex für die Großindustrie, wie die Bank von Japan bekanntgab.
Nach dem sogenannten Tankan-Bericht verbesserte sich der Index im Zeitraum zwischen Januar und März von minus zwölf Punkten auf minus acht. Ein negativer Index bedeutet allerdings, dass die Pessimisten weiter in der Mehrheit sind. Der Tankan-Quartalsbericht der BoJ ist eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht.
Bei den großen Dienstleistern verbesserte sich der Stimmungsindex von plus vier auf plus sechs. Das Ergebnis der Zentralbankumfrage spricht nach Ansicht von Ökonomen für eine positive Wirkung der „Abenomics“ genannten Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe. Dieser versucht Japans Wirtschaft mittels einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik und schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen aus der Deflation zu reißen und auf den Wachstumspfad zurückzuführen.
Die vorherige Tankan-Befragung fand zwischen Mitte November und Anfang Dezember noch unter der alten Regierung von Yoshihiko Noda statt. Seit dieser Umfrage hat der Yen um bis zu 20 Prozent zum Dollar abgewertet. Zudem hat der Aktienmarkt in jüngster Zeit kräftig zugelegt. Dennoch fiel die Verbesserung der Stimmung und den Managern des Landes nicht so stark aus wie viele Analysten angenommen hatten. Das wird darauf zurückgeführt, dass die „Abenomics“ gerade bei kleineren Unternehmen noch nicht nennenswerte Früchte getragen habe.
Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte am Montag einen Abschlag von 262,89 Punkten oder 2,12 Prozent beim Stand von 12 135,02 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte 34,14 Punkte oder 3,30 Prozent auf 1000,57 Zählern ein. Für die kommenden drei Monate erwarten aber sowohl Manager der Großindustrie als auch der nicht-verarbeitenden Branchen eine weitere Aufhellung der Stimmung, auf minus eins bei der Industrie und plus neun bei den Dienstleistern.