Streiks bei Bahn-Konkurrenten vor allem in Westfalen
Düsseldorf (dpa). Die bundesweiten Lokführer-Streiks bei den Konkurrenten der Deutschen Bahn haben sich am Montag auch in Nordrhein-Westfalen bemerkbar gemacht. Behinderungen und Zugausfälle gab es vor allem im westfälischen Landesteil, wie der Bezirkschef der Gewerkschaft GDL, Frank Schmidt, am Vormittag in Düsseldorf sagte.
Mit dem Streik, der um 2.30 Uhr begann und 24 Stunden dauern sollte, will die GDL einheitliche Standards für alle Lokführer durchsetzen. Bei der Deutschen Bahn wurde nicht gestreikt, weil Konzern und Lokführer inzwischen wieder verhandeln. In NRW waren Bahnlinien der Unternehmen Abellio, Arriva, Keolis und Veolia betroffen, wie Schmidt erläuterte.
Ihm zufolge stemmen diese vier Anbieter normalerweise 15 Prozent des Bahnverkehrs in Nordrhein-Westfalen. Am Vormittag hätten landesweit etwa 20 Lokführer die Arbeit niedergelegt. „Das hört sich erst mal wenig an“, sagte Schmidt. In der Folge seien aber circa 80 Züge ausgefallen. Der Betrieb der Deutschen Bahn wurde durch die Streiks am Montag nicht beeinträchtigt, wie Schmidt sagte.
Genauso äußerte sich ein DB-Sprecher in Düsseldorf. Aber auch für die Kunden der Bahn-Konkurrenten hätten sich die Behinderungen in Grenzen gehalten, sagte Schmidt. Sie hätten oft auf parallel verlaufende Züge der Deutschen Bahn ausweichen können. Betroffen sei zum Beispiel das sogenannte Hellwegnetz gewesen, erläuterte Schmidt.
Hier bedient der Anbieter Keolis unter dem Namen Eurobahn Strecken zwischen Münster und Dortmund, Dortmund und Soest, Münster und Bielefeld sowie Münster und Warburg.
Der Bundesvorsitzende der GDL, Claus Weselsky, beschrieb die Stimmung unter den Streikenden als gut. „Bundesweit befinden sich mehr als 150 Lokführer aus 26 Unternehmen im Ausstand“, sagte er am Morgen in Leipzig. „Das ist ein Zeichen, dass es vorwärts geht.“
Zu den laufenden Verhandlungen mit der Deutschen Bahn äußerte sich Weselsky zuversichtlich. Er rechne damit, dass es innerhalb der kommenden 14 Tage ein Ergebnis geben könne. Es sei sehr gut, dass die Deutsche Bahn bereit sei, einen bundesweiten Rahmentarifvertrag zu unterschreiben. „Der Teufel liegt jedoch noch im Detail, denn in vielen Einzelheiten klemmt es noch.“