Streiks: Lufthansa will nicht nachbessern

Vorstand und Piloten wollen „bald“ verhandeln.

Bis zum Ende der Osterferien soll nicht gestreikt werden.

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Frankfurt/Düsseldorf. Nach dem dreitägigen Streik der Lufthansa-Piloten können die Fluggäste vorerst aufatmen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat weitere Ausstände bis zum Ende der Osterferien ausgeschlossen. Lufthansa will bereits am Samstag nahezu ihr komplettes Programm wieder fliegen. Lediglich am größten NRW-Airport in Düsseldorf werden heute zwei von 78 Flügen als Nachwehen des Streiks ausfallen. „Am Flughafen Köln/Bonn werden alle 14 Flüge über die Bühne gehen“, bestätigte Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer.

Und auch die Lufthansa-Tochter Germanwings will am Samstag zu ihrem normalen Flugplan zurückkehren. So sollen alle 114 geplanten Flüge von den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund stattfinden.

Eine Lösung des Tarifkonflikts um Gehälter und Übergangsrenten der rund 5400 Piloten zeichnete sich zum Streikende aber nicht ab. Ein neues Angebot seitens der Lufthansa werde es nicht geben, sagte der Lufthansa-Manager Kay Kratky. Aus seiner Sicht enthalte die Offerte aus der vergangenen Woche ausreichend Substanz, über die man reden könne. Die Verhandlungen sollten „in den nächsten Tagen“ wiederaufgenommen werden, sagte Kratky.

Neben den unmittelbaren Verlusten in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe drohe der Lufthansa wegen der gehäuften Arbeitskämpfe ein weitreichender Imageschaden, so Kratky. Allein in den vergangenen zwölf Monaten sei die Branche von sieben verschiedenen Arbeitskämpfen berührt gewesen. Es bestehe die Gefahr, dass Reisen mit einer deutschen Airline von den Kunden nicht mehr als der zuverlässigste Weg wahrgenommen werde und diese sich Alternativen suchten. „Das ist schlecht für den Standort Deutschland.“

„Wir haben ein deutliches Zeichen gesetzt, das im Management angekommen sein dürfte“, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg. Für die weiteren Gespräche sei der Termindruck nicht so hoch, er rechne aber mit einer Kontaktaufnahme in der kommenden Woche. „Ein Kahlschlag bei der Übergangsversorgung ist mit uns nicht zu machen, wir sind aber bereit, die Kosten zu deckeln.“