Strengere Abgasnorm verhilft Scania zu Auftragsschub
Södertälje (dpa) - Eine anstehende schärfere EU-Abgasnorm für Lastwagen hat dem schwedischen Hersteller Scania in Europa einen wahren Auftragsboom beschert.
Im normalerweise recht flauen dritten Quartal legten die Bestellungen in Europa um mehr als 80 Prozent auf 11 267 Lkw zu, wie die Volkswagen-Tochter am Mittwoch mitteilte.
Von Januar an müssen neu zugelassene Lastwagen die strengere Euro-6-Norm erfüllen. Deswegen schlagen viele Spediteure jetzt noch bei den deutlich günstigeren Lastwagen mit Euro-5-Motor zu, die zum Teil noch weniger Sprit verbrauchen. Im Gegenzug fürchten Beobachter zum Jahresbeginn 2014 allerdings einen Einbruch bei den Bestellungen.
Zwischen Juli und Ende September legten auch Scanias Auslieferungen weiter zu und bescherten dem Unternehmen ein Umsatzplus von 10 Prozent auf 19,7 Milliarden Schwedische Kronen (2,2 Mrd Euro).
Unter dem Strich blieben mit 1,46 Milliarden Kronen aber 3 Prozent weniger Überschuss. Vor Steuern stieg der Gewinn um 7 Prozent auf 2 Milliarden Kronen. Nach einem kräftigen Einbruch in den vergangenen Jahren konnte sich Scania beim operativen Ergebnis damit wieder stabilisieren.
Dank prall gefüllter Auftragsbücher kurbelten die Schweden auch ihre Produktion an. Bis 2020 will die VW-Tochter ihre Kapazität von 100 000 auf 120 000 Fahrzeuge pro Jahr ausbauen. Dazu investiert sie in den nächsten drei Jahren 1,5 Milliarden Kronen. Ein großer Teil der zusätzlichen Nachfrage soll aus Asien, Osteuropa und Afrika kommen.