Studie: Japans Autobauer wieder profitabler als deutsche Konkurrenz

Stuttgart (dpa) - Erstmals seit 2008 ist Japans Autobauern ein besserer Start ins Jahr gelungen als der deutschen Konkurrenz.

Trotz rückläufiger Verkäufe schafften die japanischen Hersteller im ersten Quartal 2013 mehr Umsatz und Gewinn - und arbeiteten dabei auch noch profitabler. Das geht aus in einer am Dienstag erschienenen Analyse der Stuttgarter Wirtschaftsprüfer und -berater von Ernst & Young hervor.

Zentrale Auslöser für die neue Zweitklassigkeit der deutschen Vorzeigebranche seien der schwache Yen - der ist günstig für Exporte - und Europas anhaltend brenzlige Absatzkrise. Doch darüber hinaus hätten Nippons Autobauer wichtige Abläufe nachhaltig verbessert.

Peter Fuß, Autoexperte und Partner bei Ernst & Young, erklärte: „Die japanischen Konzerne haben auch ihre Hausaufgaben gemacht: Hohe Qualitätsvorgaben, Effizienzoffensiven und eine intelligente Preispolitik zeigen nun Erfolge.“

Die deutschen Top-Konzerne müssten künftig mit den Wettbewerbern aus Japan wieder verstärkt rechnen. Nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2009 bei den Autobauern voll durchgeschlagen hatte, schloss sich in Japan 2011 die Dreifachkatastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Atom-Desaster an.

Erstmals seit fünf Jahren liegen die Japaner im Startquartal nun vor Deutschland. Bei leicht rückläufigen Verkäufen (minus 4 Prozent) gab es 111 Milliarden Euro Umsatz (plus 6 Prozent) und als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 7,66 Milliarden Euro, was 72 Prozent Plus sind.

Dem stehen in der deutschen Vorzeigebranche 90 Milliarden Euro (minus 3 Prozent) Umsatz gegenüber. Dort fiel der Gewinn um 28 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Die Profitabilität im Umsatz-Gewinn-Verhältnis (Ebit-Marge) liegt in Japan mit 6,9 Prozent einen Punkt höher.

Im Vergleich Deutschland-Japan bleibt das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Riesen Toyota und Volkswagen besonders spannend. Mit 2 Prozent Plus auf 48,4 Milliarden Euro Umsatz konnte Toyota VW zum Jahresauftakt überholen.

Die Wolfsburger Konkurrenz büßte im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 2 Prozent ein und kam damit auf 46,6 Milliarden Euro Erlöse. Beim Verkauf von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen legte VW aber um 6 Prozent auf 2,1 Millionen Autos zu, während Toyotas Verkäufe um 5 Prozent auf 2,2 Millionen zurückgingen. Absatzkönig ist mit 2,4 Millionen (4 Prozent Plus) General Motors.

Die Ehre der deutschen Autoindustrie rettet übrigens BMW. Der Münchner Premiumhersteller verteidigt seine Position als Margenkönig und schafft mit 11,6 Prozent eine zweistellige Rendite. Erst mit klarem Abstand folgen Hyundai (8,7 Prozent) und Toyota (8,6 Prozent).