Greenpeace bleibt skeptisch SUV-Boom geht weiter: Vom Klimasünder zum Elektrovorreiter?

Berlin/Hamburg (dpa) - Die Nachfrage nach SUVs zieht einer Analyse zufolge in Deutschland weiter an - und die Stadtgeländewagen sollen auch ihre bisher schlechte Ökobilanz besser in den Griff bekommen.

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Laut einer Untersuchung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer hält der Boom der oft schweren und großen Wagen unvermindert an. Zwischen 1995 und 2016 stiegen die SUV-Zulassungen bundesweit von knapp 68 000 auf mehr als 735 000 Stück, der Marktanteil kletterte von 2,0 auf 21,9 Prozent. Gleichzeitig wandelt sich nach Dudenhöffers Ansicht das Image der Dickschiffe, weil sie effizienter würden.

„Ja, SUV verbrauchen mehr CO2 und Kraftstoff als vergleichbare Limousinen“, heißt es in dem Papier. „Aber es gilt auch, dass die alternativen Antriebe beim SUV deutlich stärker ausgeprägt sind als beim Rest der Karosserievarianten.“ Als Beispiel nennt Dudenhöffer, dass immerhin 4 Prozent aller neuen Stadtgeländewagen während der ersten drei Quartale 2017 Hybrid- oder Elektroautos gewesen seien.

Umweltschützer sehen den Trend zu mehr SUVs dagegen mit gemischten Gefühlen. Selbst wenn Motoren effizienter würden, werde dies oft durch mehr Gewicht und Leistungsstärke wieder aufgefressen. „Auch mit Hybridmotor bleibt ein tonnenschwerer, übermotorisierter Geländewagen eine CO2-Schleuder“, betont Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.