Zweifel an Telekom-Partner Teure Überraschung am Kartentelefon
Berlin/New York (dpa) — Die Bundesnetzagentur und die Deutsche Telekom prüfen mutmaßlich zu hoch abgerechnete Tarife an tausenden Kreditkarten-Telefonen.
Man habe die Schweizer BBG Global AG, die an öffentlichen Apparaten neben der Telekom selbst als Vermittlerin von Gesprächen agiert, nach entsprechenden Hinweisen zur Stellungnahme aufgefordert, sagte ein Sprecher der Regulierungsbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die Frist läuft derzeit noch.“
Die Telekom betonte, bis zu einer Klärung sei der von außen teils nicht klar erkennbare BBG-Dienst bei Kreditkarten-Zahlung „zum Schutz unserer Kunden“ an betroffenen Telefonen vorläufig gesperrt worden.
Nach Darstellung der Schweizer Firma reicht eine Auswahlmöglichkeit von Tarifansagen über Sprachmenüs aus, um den Kunden Orientierung zu bieten - auch wenn es keinen optischen Hinweis an den Telefonsäulen auf andere Gesprächsvermittler gibt.
Verbraucherschützer warnen indes vor unerwartet hohen Kosten durch nicht klar gekennzeichnete Anbieter für Nutzer, die auf Festnetzgeräte etwa in Bahnhöfen, Flughäfen oder Hotels zurückgreifen müssen. In den USA gab es bereits Sammelklagen gegen BBG, allerdings wurde das letzte Verfahren 2012 eingestellt.
Die Telekom erklärte, statt schriftlicher Angaben zu Anbietern an den Geräten setze man etwa auf eine Tarifhotline, deren Nutzung eine „lange gelebte Praxis“ sei.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur hat das Unternehmen Teile seines eigenen Kreditkarten-Geschäfts an den öffentlichen Säulen bisher ebenfalls mit Hilfe von BBG abgewickelt. „Hierbei wurden jedoch die Preise für öffentliche Telefonie von der Telekom angesagt und abgerechnet“, hieß es aus der Bonner Behörde.