ThyssenKrupp-Aufseher Lehner will strengere Überwachung
Essen/Düsseldorf (dpa) - Der Aufsichtsratschef des angeschlagenen Stahlkonzerns ThyssenKrupp, Ulrich Lehner, will laut einem Bericht das operative Geschäft des Vorstandes strenger überwachen.
Die „Wirtschaftswoche“ berichtet unter Berufung auf einen ThyssenKrupp-Manager, das Kontrollgremium solle neben den Standardausschüssen auch „ad-hoc gebildete, themenbezogen, temporäre Ausschüsse“ einrichten.
Geplant sei die Bildung eines Sonderausschusses Stahl, der vor allem über die Zukunft der Hütte in Duisburg mit 20 000 Beschäftigten mit dem Vorstand diskutieren soll. Ferner sei ein Sonderausschuss Kartellrisiken und ein Innovationsausschuss vorgesehen - aber keiner zum beabsichtigten Verkauf der defizitären Übersee-Stahlwerke.
In Unternehmenskreisen hieß es, die Tätigkeit des Aufsichtsrats sei sehr komplex, und dafür müsse sich das Gremium eine entsprechende Struktur geben. Das schließe solche themenbezogenen Ausschüsse ein. Details wurden jedoch nicht bestätigt.
Lehner hatte schon im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom, dem er zur Zeit ebenfalls noch vorsteht, neue Strukturen eingezogen. „Wenn die Aufgaben komplexer, vielfältiger und umfangreicher werden, dann muss der Aufsichtsrat eine passende Antwort darauf finden“, sagte er damals.