Meinung Thyssenkrupp - Raushalten geht nicht

Anfang der Woche hatte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) noch gesagt, die Politik werde sich bei Thyssenkrupp raushalten. Alle Entscheidungen in der Führungskrise seien Sache des Unternehmens.

Foto: Sergej Lepke

Das sieht sein Chef, Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), anders. Mit Recht. Als Politiker ist Laschet angesichts von 39 000 Arbeitsplätzen gefordert, zwischen den Beteiligten zu vermitteln. Aber als Mitglied im Kuratorium der Krupp-Stiftung ist er auch Partei, die die Zerschlagung von Thyssenkrupp zu verhindern hat. Die Aufgabe will er wahrnehmen. Gut so.

Wichtig ist das vor allem, weil Thyssenkrupp ein nachhaltiges industrielles Konzept braucht. Es geht nicht darum, Sparten mit roten Zahlen gegen den Markt am Leben zu erhalten. Aber Investitionen können auch dort sinnvoll sein, wo nicht immer klotzig Geld verdient wird — wie zum Beispiel beim Stahl. Dass der Konzern in diesem Sinne noch bis 2026 für den Stahl verantwortlich ist, hat Ex-Chef Heinrich Hiesinger bei der Fusion mit Tata vereinbart. Setzen sich die Großaktionäre Cevian und Elliott mit ihrer Strategie durch, wird dieses solidarische Miteinander zerstört.