ThyssenKrupp: Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen

Essen (dpa) - Bei der angekündigten Streichung von bis zu 2000 Stellen beim Stahl will ThyssenKrupp auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.

Das bestätigte ein Sprecher am Mittwoch. Zuvor hatten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) darüber berichtet. Eine entsprechende Vereinbarung sei aber noch nicht unterzeichnet, so der Sprecher.

ThyssenKrupp hatte im Februar im Zuge des Konzernumbaus neben den massiven Stellenstreichungen auch Verkäufe in seiner Stahlsparte angekündigt. Erst in dieser Woche hatte das Unternehmen geplante Verkäufe von Unternehmensteilen mit zusammen rund 1800 Mitarbeitern eingeleitet.

Bei weiteren Gesprächen in den kommenden Tagen und Wochen werde es nun um einen Interessenausgleich und Sozialplan für die Beschäftigten gehen, kündigte ThyssenKrupp an. Der Stellenabbau kann nach Angaben des Betriebsrats vor allem über Arbeitszeitverkürzung, Ausweitung der Teilzeit sowie über eine stärkere Nutzung von Regelungen zur Altersteilzeit erreicht werden. Der Jobabbau müsse „erkennbar sozialverträglich“ gestaltet werden.

Zugleich forderte der Betriebsratschef der Stahlsparte, Günter Back, laut dem WAZ-Bericht, die Zahl der abzubauenden Arbeitsplätze auf maximal 1300 festzuschreiben. Neben den beiden Duisburger Werken seien Standorte in Bochum, Dortmund, Finnentrop und im Siegerland betroffen, hieß es.

Die Maßnahmen sollen bis zum Geschäftsjahr 2014/15 umgesetzt sein. ThyssenKrupp will in den nächsten drei Jahren rund zwei Milliarden Euro einsparen, davon rund 500 Millionen Euro in seinem europäischen Stahlgeschäft. Im zurückliegenden Geschäftsjahr (30. September) war der Konzern mit einem Minus von fünf Milliarden Euro tief in die Verlustzone gerutscht.