Trotz Börsenbooms unterm Strich kein Schub bei Aktionärszahlen

Frankfurt/Main (dpa) - Der Börsenboom im ersten Halbjahr 2013 hat den Aktionärszahlen in Deutschland unter dem Strich keinen Schub gegeben. Zwar kletterte die Zahl der Anleger, die direkt in Aktien investierten, auf rund 4,9 Millionen und damit auf den höchsten Stand seit 2003, wie das Deutsche Aktieninstitut am Montag in Frankfurt erklärte.

Zugleich jedoch verringerte sich die Zahl derer, die über Fonds indirekt Geld in Aktien steckten. Insgesamt hatten somit rund 9,4 Millionen Anleger in Deutschland direkt und/oder indirekt Geld am Aktienmarkt investiert. Im Durchschnitt des Jahres 2012 waren es noch 9,5 Millionen.

„Die Akzeptanz der Aktie als Anlageform in Deutschland scheint sich nach dem Zusammenbruch des Neuen Marktes und den Turbulenzen der Subprime- und Staatsschuldenkrise zu stabilisieren“, bilanzierte das Aktieninstitut. Die neue Offenheit für die Aktie sei „gesamtwirtschaftlich und vermögenspolitisch eine sehr positive Entwicklung“, bewertete Institutsleiterin Christine Bortenlänger.

Dennoch könne man mit der Entwicklung bei weitem noch nicht zufrieden sein. „Aktie und Kapitalmarkt werden von der Gesamtheit der privaten Anleger nicht angemessen genutzt, insbesondere für die Langfristanlage“, erklärte Bortenlänger.

Die Aktionärsquote in Deutschland ist mit 14,6 Prozent nach wie vor vergleichsweise niedrig. „Im Vergleich zu anderen Industrienationen sind wir von einer entwickelten Aktienkultur in Deutschland weit entfernt“, stellte das Aktieninstitut fest. Zu Zeiten des Börsenbooms 2001, als zum Beispiel die „Volksaktie“ Telekom die Menschen in Scharen lockte, sind die Aktionärszahlen in Deutschland weit entfernt: 2001 zählte Deutschland fast 13 Millionen Aktionäre, die Aktionärsquote lag bei 20,0 Prozent.