Massenhafte Krankmeldungen Urlaubsstart als Nervenprobe - Tuifly als große Unbekannte

Geht der Flieger oder geht er nicht? Der Start in den Herbsturlaub wird für Flugreisende zur Zitterpartie. Und auf den Straßen wird's am Freitag voll.

Der Herbstferienstart am Düsseldorfer Flughafen steht diemsla unter schlechten Vorzeichen.

Foto: Julian Stratenschulte

Köln. Der Start in die Herbstferien kann für Urlauber in Nordrhein-Westfalen am Freitag zur Nervenprobe werden. Wegen kurzfristiger Krankmeldungen des Cockpit- und Kabinenpersonals der Tuifly waren schon am Donnerstag Flüge von Tuifly und Air Berlin ausgefallen. Sprecher der Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf rieten Passagieren, sich frühzeitig darüber zu informieren, ob ihre Flüge wie geplant abheben. Konkrete Informationen über mögliche Flugausfälle hatten die Flughäfen nicht.

Auch wer noch schnell am Freitagnachmittag mit dem Auto in den Urlaub starten möchte, braucht Zeit und Geduld. Auf den Autobahnen wird es voll, wie der Landesbetrieb Straßen.NRW mitteilte.

Schon am Donnerstag waren am Düsseldorfer Flughafen vier von 16 Flügen der Tuifly ausgefallen. In Köln/Bonn wurden 31 Flüge vor allem von Air Berlin wegen Crew-Engpässe gestrichen. Ein Drittel der Tui-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin. „Stand heute ist bei uns bis jetzt keine Annullierung eingegangen“, sagte ein Sprecher des Flughafens Köln-Bonn mit Blick auf den Ferienstart am Freitag, für den beide Gesellschaften 68 Flüge geplant haben

Für den Düsseldorfer Flughafen ist der Ferienstart am Freitag der absolute Spitzentag mit über 89 000 Passagieren. An dem Tag sind nach Angaben des Airports von den 720 Starts und Landungen 16 Flüge von Tuifly und 200 von Air Berlin geplant. Ob die tatsächlich stattfinden, wusste man beim Flughafen nicht: „Für morgen liegen uns noch keine Informationen der Airlines vor“, sagte eine Sprecherin. Bei Flugausfällen sei es Aufgabe der Airlines, sich um die Passagiere zu kümmern.

Als Hintergrund für die Krankmeldungen werden der tiefgreifende Umbau der hoch verschuldeten Air Berlin und damit einhergehende Veränderungen bei Tuifly gesehen. Tuifly soll in eine neue Dachholding integriert werden.

Bei den Verspätungen und Ausfällen der Tuifly durch Crew-Engpässe beruft sich der Tui-Konzern auf höhere Gewalt. „Entschädigungs- beziehungsweise Schadensersatzansprüche der Kunden entstehen daraus nicht“, teilte die Tui Deutschland mit. Die Sprecherin betonte: „Die massenhaften und äußerst kurzfristigen Krankmeldungen sind ein außergewöhnlicher und nicht vermeidbarer Umstand im Sinne von höherer Gewalt.“

Auch auf den NRW-Autobahnen mit insgesamt 32 Baustellen dürfte es am Freitag voll werden. „Der Freitagnachmittag bis abends ist sehr voll auf unseren Autobahnen. Insofern ist das der ungünstigste Zeitpunkt, um in Urlaub zu fahren“, sagte ein Sprecher vom Landesbetrieb Straßen.NRW. (dpa)