US-Arbeitslosenquote steigt überraschend
Washington (dpa) - In den USA ist die Arbeitslosenquote im Mai überraschend gestiegen. Sie legte im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte.
Ökonomen hatten erwartet, dass die Quote bei 7,5 Prozent verharrt - dem tiefsten Stand seit Ende 2008. Da die US-Wirtschaft im Mai allerdings mehr neue Arbeitsplätze als erwartet schuf, gelten die Zahlen als mäßig aussagekräftig. Experten hoffen auf die kommenden Monate für eine klarere Trendrichtung.
Die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft stieg nach weiteren Angaben des Arbeitsministeriums zum Vormonat um 175 000 Stellen. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 163 000 Stellen gerechnet. Allerdings wurde der Zuwachs in den beiden Vormonaten März und April um insgesamt 12 000 Stellen nach unten korrigiert. Die Quote stieg auch, weil sich wieder mehr Menschen arbeitssuchend gemeldet hätten.
Der Stellenzuwachs unter 200 000 pro Monat gilt als zu schwach für einen deutlichen Abbau der Arbeitslosenquote. Daher dürfte auch die US-Notenbank Fed vorerst nichts an ihrer Niedrigzinspolitik ändern. „Für eine vorschnelle Drosselung der monatlichen Wertpapieraufkäufe der Fed bietet das keine Grundlage“, sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Die Finanzmärkte sollten sich freuen, denn die moderate Erholung der US-Wirtschaft setze sich fort, ohne dass die Fed dies mit einer Veränderung ihres Kurses gefährden dürfte, meinte Gitzel. Die Zentralbank will an ihren Konjunkturmaßnahmen festhalten, bis die Erwerbslosenquote von derzeit 7,6 Prozent auf 6,5 Prozent gesunken ist. An den Aktienmärkten kam es entsprechend zu Aufschlägen. Auch der deutsche Leitindex Dax legte zu.