US-Arbeitslosigkeit steigt überraschend weiter
Washington (dpa) - Die Aussichten auf dem Jobmarkt in den USA werden immer trüber: Entgegen Erwartungen von Fachleuten kletterte die Arbeitslosigkeit im November auf 9,8 Prozent - so hoch wie seit April nicht mehr.
Dies teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Im Oktober lag die Quote noch bei 9,6 Prozent. Es handele sich um einer der längsten und schwersten Krisen auf dem Jobmarkt in der US-Geschichte, kommentierte der TV-Sender CNN.
Die anhaltend schlechte Lage bei den Jobs gilt als Hauptursache, dass die Konjunktur in den USA nicht an Fahrt gewinnt. So hätten Arbeitgeber im November lediglich 39 000 neue Stellen geschaffen - Volkswirte hatten mit dem Aufbau von 140 000 Jobs gerechnet. Noch im Oktober waren 172 000 Stellen hinzugekommen.
„Auf dem Arbeitsmarkt gibt es keine Wende, und das ist der Schlüssel zur Erklärung der wirtschaftlichen Gesamtsituation“, sagte ein Analyst der Wirtschaftsagentur Bloomberg. Er verwies auf die Versuche der Zentralbank, die vor einem Monat angekündigt hat, den Geldhahn weiter aufzudrehen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Allerdings erntete die Fed für ihre Entscheidung zum weiteren Kauf von Staatsanleihen in Höhe von 600 Milliarden Dollar weltweite Kritik, unter anderem aus Deutschland.
Am schlechtesten stehen in den USA jugendliche Jobsucher unter 20 Jahren da: Hier liegt die Arbeitslosigkeit bei 24,6 Prozent. Unter Schwarzen liegt der Anteil nach Angaben des Ministeriums bei 16 Prozent.