US-Banken im Aufwind: Citigroup scheffelt fast 4 Milliarden
New York (dpa) - Die US-Großbank Citigroup hat von einem florierenden Investmentbanking und rückläufigen Ausfällen bei Hauskrediten profitiert.
Der Gewinn im ersten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar, wie das Institut am Montag in New York bekanntgab.
Damit folgt die Citigroup ihren beiden Rivalen JPMorgan Chase und Wells Fargo, die bereits am Freitag deutliche Gewinnsteigerungen verkündet hatten. Bei der Citigroup ist dies besonders bemerkenswert, weil die Bank zu den größten Verlierern der Finanzkrise zählt.
Die Börsianer waren dieses Mal zufrieden: Die Citigroup übertraf die Erwartungen der Analysten. Im frühen New Yorker Handel stieg die Aktie um 3 Prozent.
Das Kapitalmarktgeschäft warf beinahe doppelt so viel Gewinn ab wie im Vorjahr, als die europäische Schuldenkrise die Märkte belastet hatte.
Dagegen verdiente die Citigroup im Privatkundengeschäft weniger Geld. Die Verluste aus problematischen Geschäftsfeldern, die die Citigroup seit der Finanzkrise abwickelt, schrumpften.
Der seit einem halben Jahr amtierende Citigroup-Chef Michael Corbat mahnte allerdings davor, verfrüht in Jubel auszubrechen: „Das Umfeld bleibt herausfordernd und wir sind überzeugt, dass wir im restlichen Jahresverlauf noch einmal auf die Probe gestellt werden.“
Im vergangenen Jahr hatte die Citigroup mit einem Gewinnrückgang zu kämpfen gehabt und der langjährige Chef Vikram Pandit musste gehen. Kritiker warfen ihm vor, nicht genug auf die Kosten geachtet zu haben. Sein Nachfolger Corbat kündigte kurz nach seinem Amtsantritt an, 11 000 Stellen zu streichen.
Corbat kommt nun zugute, dass die US-Wirtschaft besser läuft. Die Schuldner zahlen ihre Raten wieder pünktlicher, dadurch muss die Bank weniger Geld für Kreditausfälle zur Seite legen und kann alte Reserven auflösen. Das polstert den Gewinn. Zudem belastet die europäische Schuldenkrise die Märkte weniger. Die Erträge - die gesamten Einnahmen der Bank - stiegen um 6 Prozent auf 20,5 Milliarden Dollar.
Bereits die Rivalen hatten von den Entwicklungen profitiert. In dieser Woche legen auch noch die Bank of America und die Investmentbank Goldman Sachs ihre Zahlen vor. Die Deutsche Bank folgt mit ihrer Zwischenbilanz am 30. April.